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LINZ. Wer den Kreuzweg vom Petrinum in Urfahr auf den Pöstlingberg geht, der kommt dabei auch am dort gelegenen Soldatenfriedhof vorbei. 1915 während der Wirren des Ersten Weltkriegs eingerichtet, um Verstorbene aus dem im Petrinum angelegten Lazarett zu begraben, wurde die in die Jahre gekommene letzte Ruhestätte nun generalsaniert. In Anwesenheit von Innenminister Gerhard Karner und Landeshauptmann Thomas Stelzer erfolgte die Wiedereröffnung mit Segnung durch Pfarrer Zarko Prsalko.

558 Menschen liegen am Soldatenfriedhof in Linz-Urfahr begraben. (Foto: Steiner)
  1 / 3   558 Menschen liegen am Soldatenfriedhof in Linz-Urfahr begraben. (Foto: Steiner)

Auf dem Kreuzweg vom Petrinum auf den Pöstlingberg zweigt im Waldstück alsbald ein Weg nach links ab, der zum Soldatenfriedhof führt. Auf der steilen Lichtung sind Gräber für 563 Opfer des Ersten Weltkrieges und 22 Gefallene des Zweiten Weltkrieges angelegt - das jüngste Opfer war erst 16 Jahre alt. Auch Pflegerinnen finden sich unter den Bestatteten. Der Friedhof ist als Mahnmal gegen den Krieg und für den Frieden in der Welt gedacht.

Ansprachen von Karner und Stelzer

Dieses Vermächtnis als Mahnmal und Zeichen für Frieden sprachen auch der Innenminister und der Landeshauptmann in ihren Reden an. Sie erinnerten an das heurige Gedenkjahr - 80 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs, 70 Jahre Staatsvertrag und nicht zuletzt 30 Jahre Zugehörigkeit Österreichs zur Europäischen Union.

Landeshauptmann Thomas Stelzer betonte auch, dass der Frieden nicht selbstverständlich sei. „Irgendwo auf dieser Welt ist immer Krieg. Wir können nicht genug dazu beitragen, dass der Frieden hier erhalten bleibt“, mahnte er und erinnerte an die Situation nach dem Ersten Weltkrieg. Man hatte damals die Chance in einer neu gegründeten Republik, doch endete auch diese in einem erneuten Weltkrieg, blickt er auf dunkle Zeiten zurück.

Schulgebäude als Lazarett

Der Friedhof hat eine lange, traurige Tradition. Nach Kriegsbeginn im Jahr 1914 wurden in Österreich zahlreiche zivile Einrichtungen für die Behandlung Verwundeter genützt. So wurde auch das Schulgebäude des bischöflichen Kollegiums Petrinum alsbald in ein Lazarett umfunktioniert. Bis 1920 wurden 100.000 kranke und verwundete Soldaten unterschiedlichster Herkunft am Fuße des Pöstlingbergs behandelt. Ab Jänner 1945 gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Lazarett wieder reaktiviert.

Sanierung

An der Wiedereröffnung nach der Sanierung, für die mithilfe des Innenministeriums 800.000 Euro aufgewendet wurden, nahmen neben weiterer politischer Vertreter, Verantwortlicher des für das Gedenken an die Kriegstoten gegründete Österreichische Schwarze Kreuz, Schülern des nahe gelegenen Petrinums auch Nachfahren von im Waldfriedhof von Urfahr begrabenen Soldaten teil.


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