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Jugendkriminalität: Schwerpunkt-Aktion im Linzer Volksgarten

Karin Seyringer, 21.05.2025 12:15

LINZ. Die Polizei führte am Dienstagnachmittag eine Schwerpunktaktion zur Bekämpfung der Jugendkriminalität im Volksgarten durch.

Innenminister Gerhard Karner, Landespolizeidirektor Andreas Pilsl und Vizebürgermeister Martin Hajart waren im Volksgarten auch im Gespräch mit Passanten. (Foto: LPD OÖ/Michael Dietrich)

Die Jugendkriminalität in Österreich ist den vergangen Jahren deutlich gestiegen. Zwischen 2020 und 2024 wurde bei den Anzeigen mit Tatverdächtigen im Alter von zehn bis 14 Jahren beinahe eine Verdoppelung verzeichnet – von 6.971 auf 12.895 Fälle.

Bundesweit wurde von 2023 auf 2024 ein Anstieg der unter 18-jährigen Tatverdächtigen um 8,3 Prozent verzeichnet. Die Zahl der tatverdächtigen Kinder unter 14 Jahren stieg im Vergleichszeitraum um mehr als ein Fünftel.

Auch wenn laut Landespolizeidirektor Andreas Pilsl aktuell ein Rückgang in Oberösterreich verzeichnet wird: Während im Jahr 2015 noch 4.317 Jugendliche als tatverdächtig galten, lag die Zahl 2024 bei 7.271 in Oberösterreich.

Maßnahmen nach Halloween 2022

„Nach der Halloween-Nacht 2022 haben wir eine Reihe von Maßnahmen gesetzt. Neben repressiven Maßnahmen wie verstärkte Kontrollen in Parks und an neuralgischen Punkten haben sich vor allem die Jugendkontaktbeamtinnen und -beamten bewährt. Diese Einheit ist in erster Linie präventiv unterwegs und versucht mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Seit dem Jahr 2024 können wir die Wirkung dieser Maßnahmen auch in der Kriminalstatistik ablesen, wo entgegen dem Bundestrend ein leichter Rückgang bei den Straftaten der Jugendlichen zu verzeichnen ist“, so Pilsl.

Schwerpunktaktion im Volksgarten

Eine solche Schwerpunktaktion gab es Dienstagnachmittag im Linzer Volksgarten. Vor Ort war auch Innenminister Gerhard Karner (ÖVP): „Die konsequenten Schwerpunktkontrollen haben Wirkung gezeigt. In Oberösterreich gehen die Zahlen derzeit wieder gegen den Trend“, unterstreicht auch er.

Fachkonferenzen und Regelbelehrungen

Karner verweist auf den zentralen Ansatz im Kampf gegen Jugendkriminalität: Kinder schützen, Jugendliche frühzeitig begleiten und Straftäter konsequent zur Rechenschaft ziehen. Im Regierunsübereinkommen seien auch die Einführung sicherheitspolizeilicher Fallkonferenzen und verbindlicher Regelbelehrungen durch die Polizei verankert worden. Gleichzeitig wurde der Familiennachzug eingeschränkt.

Einsatzgruppe Jugendkriminalität

Im März 2024 wurde auch die Einsatzgruppe Jugendkriminalität im Bundeskriminalamt eingerichtet. Sie koordiniert österreichweit schwerpunktmäßige Kontrollmaßnahmen.

In Linz vor Ort waren am Dienstag 18 Polizeibeamte, darunter sechs des Stadtpolizeikommandos Linz, eine Gruppe der Bereitschaftseinheit mit weiteren sechs Kräften, vier Beamte der Einsatzgruppe Jugendkriminalität sowie zwei Diensthundeführer mit Polizeihunden.

Raml: „Zeichen für Sicherheit in Linz“

Begrüßt werden die verstärkten Schwerpunktkontrollen vom Linzer Sicherheits-Stadtrat Michael Raml. „Es wird konsequent gegen Jugend- und Drogenkriminalität vorgegangen. Das ist ein wichtiges Zeichen für die Sicherheit in unserer Stadt. Neben den Polizeikräften ist auch der Linzer Ordnungsdienst täglich im Einsatz und kontrolliert konsequent das geltende Alkoholverbot im Volksgarten. Das Alkoholverbot hat bereits zur Entschärfung der Situation rund um Alkoholkranke beigetragen, die vor allem im Haltestellenbereich für Unruhe gesorgt haben. Nach wie vor sind aber Drogengeschäfte und herumlungernde Jugendliche ein deutlich sichtbares Problem. Wir dürfen nicht wegsehen, wenn Jugendliche durch Kriminalität auffallen oder der Drogenhandel öffentliche Plätze unterwandert“, so Raml. Es brauche das gemeinsame, entschlossene Vorgehen von Stadt, Polizei und Ordnungsdienst.


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