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Forscher der Linzer JKU digitalisierten Höhle unserer Urahnen

Steiner Christoph, 07.07.2025 14:38

LINZ. Bis vor rund zwei Millionen Jahren lebte der Australopithecus, der als Vormensch gilt und bereits aufrecht ging. Die wichtigste Fundstätte von Australopithecus-Fossilien sind die Sterkfontein-Höhlen in Südafrika, einen Teil dieses Komplexes haben Forscher der Linzer Johannes Kepler Universität nun in einem Kooperationsprojekt digitalisiert.

Ein Teil der Sterkfontein-Höhlen, die sogenannte Milner Hall, wurde mithilfe von Laserscans und Fotogrammmetrie digital nachgebildet. (Foto: JKU)

Die Höhlen in der Nähe von Johannesburg sind UNESCO-Weltkulturerbe und gelten als „Wiege der Menschheit“, wiederholte Schließungen haben in jüngster Zeit den Zugang jedoch eingeschränkt. Daher wurde eine Digitalisierung der Höhlen beschlossen.

Kooperation mit Südafrika

Hierfür haben eine südafrikanische Universität und das Institute of Computer Graphics der Johannes Kepler Universität im Rahmen einer Kooperation einen Teil der Sterkfontein-Höhlen mithilfe von Laser-Scans und Fotogrammmetrie digital nachgebildet und die digitalen Höhlendaten mit Fossilfunden räumlich verknüpft.

Besondere Herausforderung

„Archäologische Höhlenstätten stellen besondere Herausforderungen bei ihrer 3D-Rekonstruktion dar. Unter Berücksichtigung ähnlicher Projekte legten wir großen Wert auf die Genauigkeit, Skalierbarkeit und Zugänglichkeit bei der Digitalisierung der komplexen Höhlen“, erklärt JKU-Forscher Oliver Bimber. „Gleichzeitig sollten die Daten flexibel nutzbar sein, um sowohl die wissenschaftliche und pädagogische Nutzung als auch die Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen“, so Bimber weiter.

Doktorarbeit

Umgesetzt wurde das Projekt von Michèle Smith gemeinsam mit Kollegen der University of the Witwatersrand und Universitätsprofessor Bimber im Rahmen ihrer Doktorarbeit. Der im Projekt entstandene digitale Zwilling ermöglicht nun eine virtuelle Exploration in Echtzeit und in realistischer visueller Qualität. In den nächsten Projektphasen soll eine digital begehbare Stätte mit Archivdokumenten und paläoanthropologischen Daten entstehen.


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