Ehrenamtlicher Sanitäter aus Linz rettet seiner Nachbarin das Leben
LINZ. Mit seinem raschen und beherzten Eingreifen hat Patrick Hochhuber, ehrenamtlicher Rettungssanitäter beim Samariterbund Linz, seiner Nachbarin Helga Schmidt höchstwahrscheinlich das Leben gerettet.
Es wird wohl noch einige Zeit brauchen, bis Patrick Hochhuber das Ausmaß seines Eingreifens wirklich versteht. „Ich bin einfach nur froh, dass es meiner Nachbarin wieder gut geht. Das ist für mich das wichtigste“, so der 22-jährige Linzer.
Er kam an dem Abend gerade mit seiner Freundin aus der Stadt zurück, als er beim Verlassen des Liftes des Mehrparteienwohnhauses die Pflegerin seiner Nachbarin um Hilfe schreien hörte. „Ich bin natürlich gleich los, in die Wohnung rein und dann habe ich schon gesehen, dass sie nach Luft rang und ihr Gesicht schon ganz blau war. Und dann hat sich ein Schalter bei mir umgelegt und ich bin vom Patrick zum Rettungssanitäter geworden“, erzählt der Linzer. Durch wiederholtes Schlagen zwischen die Schulterblätter erreichte er, dass die 71-Jährige ein etwa 2,5 Zentimeter großes Obststück aushustete. „Danach ging es ihr zum Glück schon besser.“
Als kurze Zeit später seine Kollegen vom Samariterbund eintrafen, konnte sie bereits wieder selbstständig atmen, war ansprechbar und stabil. Nach einer kurzen Untersuchung und dem Transport ins Krankenhaus konnte die Patientin das Klinikum wenige Stunden später wieder verlassen.
Aus Sicht der Einsatzmannschaft hat Patrick Hochhuber mit seinem schnellen, überlegten Handeln seiner Nachbarin das Leben gerettet.
Nach Zivildienst als Freiwilliger geblieben
Der 22-Jährige ist der erste in seiner Familie, der sich im Rettungsdienst engagiert. Er kam 2022 im Rahmen des Zivildienstes zum Samariterbund und ist, wie viele andere zum Glück auch, als freiwilliger Helfer geblieben. „Es war für mich schnell klar, dass ich dabei bleibe und weiter als Rettungssanitäter mitfahre.“ Je nachdem, wie es sich ausgeht, kommt er auf ein bis zwei Dienste im Monat, denn der 22-Jährige studiert an der TU in Graz. „Das unter einen Hut zu kriegen, ist gar nicht so leicht.“
Ab Mitte August muss der Samariterbund Linz dann überhaupt für einige Zeit auf Patrick Hochhuber verzichten. Er verbringt die nächsten vier Monate an der Montana State University in Bozeman/USA. „Dafür habe ich dann in den Winterferien wieder mehr Zeit“, so der 22-Jährige, der sich aber durchaus vorstellen kann, auch in Amerika mal einen Schnupperdienst zu absolvieren. „Das würde mich schon interessieren.“
Was für ihn das Besondere am Ehrenamt ist und warum er es jedem empfehlen kann: „Wegen der Gemeinschaft und dass man helfen kann. Man kann der Gesellschaft etwas zurückgeben. Deshalb bin ich auch beim Samariterbund geblieben.“
Großes Lob von den Kollegen
Beim Samariterbund Linz ist man stolz auf das rasche Handeln des 22-Jährigen. „Die Kollegen aus dem Rettungswagen haben Patrick alle in den höchsten Tönen gelobt. Er hat alles richtig gemacht. Angefangen von der Einweisung bis zur Versorgung. Man hätte es nicht besser machen können“, so Reinhard Grabner über seinen jungen Kollegen.
Groß darüber nachdenken brauchte Patrick Hochhuber übrigens nicht. Auch war dafür einfach gar keine Zeit. „Meiner Freundin hab ich gesagt, sie soll die Rettung rufen. Meine Schwester habe ich hinausgeschickt, um sie einzuweisen. Es war eine Art Routine, in die man fällt, und es ist ein Privileg, dass man die als Rettungssanitäter hat. Man steht nicht da und muss überlegen, was zu tun ist, sondern fällt in eine Art Arbeitsmodus. Außerdem ist einfach alles so schnell gegangen.“ Am Ende war dann einfach die Erleichterung, weil alles so ausgegangen ist, wie es ausgegangen ist.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden