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Brutale Attacke in Linzer Straßenbahn - Opfer übt Kritik an Staatsanwaltschaft

Steiner Christoph, 21.08.2025 07:02

LINZ/STEYR. Brutale Attacke in den frühen Morgenstunden in einer Linzer Straßenbahn: Ein bis jetzt unbekannter Täter pöbelte zunächst zwei Schwestern (22 und 27) an und schlug schließlich zu. Die 27-Jährige aus Steyr erlitt dabei einen Nasenbeinbruch, ihre jüngere Schwester eine Kieferprellung. Aufgrund der schlechten Bildqualität der Überwachungskamera entschied sich die Staatsanwaltschaft gegen eine Öffentlichkeitsfahndung – was bei vielen zu Kopfschütteln führt.

Ein Nasenbeinbruch und ein geprelltes Kiefer war die Folge der Attacke. (Foto: nito/adobe.stock.com)
  1 / 2   Ein Nasenbeinbruch und ein geprelltes Kiefer war die Folge der Attacke. (Foto: nito/adobe.stock.com)

Es war gegen 6 Uhr morgens, als die beiden Schwestern mit der Straßenbahn vom Hauptplatz Richtung Linzer Süden nach Hause fahren wollten. Etwas später stieg der Täter zu. Nach fehlgeschlagenen Flirtversuchen des Täters, wie die 22-jährige Schwester den Tips schilderte, bedachte er die beiden die Fahrt über mit Abfälligkeiten. „Wir haben uns untereinander über ihn unterhalten, nicht mehr. Dann stand er auf und versetzte uns beide einen Schlag. Dabei hat er meiner kleinen Schwester das Kiefer geprellt und mir die Nase gebrochen“, berichtet die 27-Jährige aus Steyr.

Polizei nahm Ermittlungen auf

In der Folge nahm die Polizei die Ermittlungen auf, nach den Einvernahmen wurden den Frauen auch Fotos von möglichen Verdächtigen vorgelegt, allerdings ohne Erfolg. Daher ruhten die Hoffnungen auf Bilder aus der Überwachungskamera der Straßenbahn.

Auch wenn die Qualität der Aufnahmen – sie liegen Tips vor – schlecht ist, wäre der Mann doch recht gut zu erkennen. „Nicht nur ich, auch viele, die das Video aus der Überwachungskamera gesehen haben, meinen, dass jemand, der den Mann kennt, ihn auch sicher identifizieren könnte“, so die Ältere der Schwestern. Schließlich laufe der offensichtlich gewaltbereite Mann noch immer frei herum, kritisiert sie das Vorgehen bei der Staatsanwaltschaft.  

Staatsanwaltschaft gegen Veröffentlichung 

Denn: Diese entschied sich gegen eine Öffentlichkeitsfahndung. „Eine Lichtbildveröffentlichung wurde aufgrund der schlechten Bildqualität nicht vorgenommen“, erklärt man dort. Auch wenn laut Staatsanwaltschaft das Verfahren nicht eingestellt ist, wurde das Verfahren gegen einen unbekannten Täter abgebrochen. Die Staatsanwaltschaft sieht derzeit keine Ermittlungsansätze. Eine Veröffentlichung des Fotos wäre nur durch das Opfer selbst möglich, wurde diesem von einer Opferanwältin mitgeteilt.

Unverständnis

Dass sie sich selbst um die Veröffentlichung kümmern müsste, ärgert die Steyrerin. Sie hätte gerne das Video durch die Polizei publik gemacht gehabt. „Ich hätte mir hier mehr Hilfe erwartet nach so einem Vorfall“, erklärt sie. „Ich denke, ich bin kein Einzelfall, dem es so ergeht“, will sie hier ein Umdenken erreichen. 

Frauenstadträtin erbost 

Auch die Linzer Frauenstadträtin Eva Schobesberger (Grüne) stört sich an der Vorgehensweise. „Wir haben in unserer Gesellschaft allgemein ein Problem mit Gewalt gegen Frauen und wir müssen alles unternehmen, dass sowas nicht mehr vorkommt. Auch wenn die Ermittlungen schwierig sind“, betont sie. „Wenn man weiß, was sonst so für Fotos veröffentlicht werden, dann ist das schon sehr schräg. Das ist aus meiner Sicht überhaupt nicht nachvollziehbar. Es muss klar sein, dass wenn jemand Gewalt gegen eine Frau ausübt, das dann mit aller Strenge verfolgt wird“, fordert sie ein striktes Vorgehen. Dass sich das Opfer durch Veröffentlichung der Fotos den Täter selbst sucht, könne es ja nicht sein, betont Schobesberger.

Stadtrat Raml fordert bessere Videoqualität  

Die schlechte Videoqualität stößt dem Linzer Sicherheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) sauer auf. „Wenn wo Videoüberwachung installiert ist, soll sie auch gut erkennbare Bilder aufzeichnen. Sicherheit gibt es nicht zum Nulltarif und diese Investition muss gemacht werden“, betont er und will diesbezüglich das direkte Gespräch mit den Linz Linien suchen.

 


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Michael J.
Michael J.
24.08.2025 11:20

Unsere Staatsanwaltschaft?????

Da frage ich mich einerseits wieso seitens der LinzAG derart schlechtes Video/Bildmaterial vorliegt, zweitens ist in erster Instanz die LinzAG für die gefahrlose Beförderung von Personen von "A nach B" verantwortlich und haftbar. Und zuletzt hat es den Anschein, dass die "Staatsanwaltschaft" die vielleicht aufwändige Arbeit scheut. Weit haben es wir in Österreich gebracht !

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Michael J.
Michael J.
24.08.2025 11:20

Unsere Staatsanwaltschaft?????

Da frage ich mich einerseits wieso seitens der LinzAG derart schlechtes Video/Bildmaterial vorliegt, zweitens ist in erster Instanz die LinzAG für die gefahrlose Beförderung von Personen von "A nach B" verantwortlich und haftbar. Und zuletzt hat es den Anschein, dass die "Staatsanwaltschaft" die vielleicht aufwändige Arbeit scheut. Weit haben es wir in Österreich gebracht !

Antworten
Sieglinde S.
Sieglinde S.
23.08.2025 05:26

Schlechte Bildqualität

Oder gibt es da etwa ander Gründe? Ist doch sehr suspekt

Antworten
Sieglinde S.
Sieglinde S.
23.08.2025 05:25

Schlechte Bildqualität

Oder gibt es da etwa ander Gründe? Ist doch sehr suspekt

Antworten
christian d.
christian d.
22.08.2025 08:09

Staatsanwaltschaft

Es ist nicht das erste mal das die Linzer Staatsanwaltschaft so nachlässig handelt, das ist schon sehr bedenklich.

Antworten
christian d.
christian d.
22.08.2025 08:09

Staatsanwaltschaft

Es ist nicht das erste mal das die Linzer Staatsanwaltschaft so nachlässig handelt, das ist schon sehr bedenklich.