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Autorin Christa Zihlmann-Prameshuber über "Die Meisterin": "Ihre Extravaganz faszinierte mich"

Karin Seyringer, 15.11.2018 12:49

LINZ. Christa Zihlmann-Prameshuber hat mit ihrem ersten Buch ihrer Großtante Mia Beyerl ein Denkmal gesetzt. In „Die Meisterin“ erzählt sie die Lebensgeschichte der Opernsängerin – eine Geschichte über das Leben einer unabhängigen Frau zwischen 1900 und 1989.

  1 / 2   Das Geschäft Beyerl an der Landstraße, aufgenommen im Jahr 1902. Foto: Archiv Christa Zihlmann-Prameshuber

Mia Beyerl, geboren 1900 in Linz, wusste schon früh, dass sie Sängerin werden wollte. Sie strebte auch eine Dirigentinnenkarriere an. Dirigentin konnte sie als Frau damals zwar noch nicht werden, ihre Ausbildung als Sängerin schloss sie aber an der Wiener Staatsakademie ab. Sie trat bei Konzerten auf und war Mitglied des Volksopernensembles. Allerdings nur kurze Zeit, da sie 1929 während der Weltwirtschaftskrise an Diphtherie erkrankte und ihre Stimme verlor. Also kehrte sie nach Linz zurück und etablierte sich als Gesangspädagogin.

Kühne Ansichten

„Ihre Extravaganz und 'Andersartigkeit' faszinierten mich schon als Kind, ihre Art sich zu kleiden, zu sprechen, ihre kühnen Ansichten und viele amüsante und pikante Geschichten waren wie eine Märchenwelt für mich“, erzählt Autorin Christa Zihlmann-Prameshuber, die mittlerweile in Zürich lebt.

Spielwarengeschäft Heinrich Beyerl

Ihre Großeltern besaßen damals das Spielwarengeschäft Heinrich Beyerl an der Landstraße, das auch heute noch unter diesem Namen existiert. Sie wuchs nach dem frühen Tod ihrer Mutter bei ihren Großeltern und Großtante Mia, der Schwester ihrer Großmutter, auf. „Ich liebte diese Generation, die schrullige Ansichten vertrat, aber spannende und unerhörte Geschichten erzählte.“

Moderne Frau

Geschrieben hat Zihlmann-Prameshuber über ihre Großtante, um die Erinnerung zu bewahren. „Je mehr ich über sie forschte, umso mehr erschien mir 'Die Meisterin' als durchaus moderne Frau. Sie übte einen Beruf ihrer Wahl aus, war finanziell unabhängig, unverheiratet und kinderlos, aber lebte ihr Leben zufrieden.“

Recherche mit Archiv der Stadt Linz

Insgesamt drei Jahre hat sie an ihrem Buch gearbeitet, dabei auch intensiv mit dem Archiv der Stadt Linz geforscht. Im Linzer Trauner Verlag fand die Autorin den idealen Partner, ihr Buch ist in der Rubrik „Biografien bekannter Oberösterreicher“ erschienen.

Infos: christaprameshuber.ch


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