OÖ: Nur noch 13 Prozent der 15- bis 19-Jährigen sind Raucher
OÖ. Laut dem „Drogenmonitoring 2019“ rauchen immer weniger Jugendliche in Oberösterreich. Damit wurde ein wichtiges Gesundheitsziel erreicht, heißt es von Seiten des Landes OÖ.
Nur mehr 13 Prozent der 15- bis 19-jährigen Jugendlichen in Oberösterreich rauchen täglich, zwei Drittel rauchen überhaupt nicht. Das ergab das Drogenmonitoring 2019. Seit dem Jahr 2000 wird diese repräsentative Befragung in periodischen Abständen von drei bis fünf Jahren oberösterreichweit vom Institut Suchtprävention durchgeführt. Befragt wurden 1500 Personen ab 15 Jahren im Zeitraum von Dezember 2018 bis Jänner 2019 rund um ihr Wissen, ihre Einstellung und ihr Verhalten was legale und illegale Drogen sowie Sucht betrifft.
Zum Vergleich: Bei dem Monitoring im Jahr 2015 gaben noch 33 Prozent der Jugendlichen an, jeden Tag zu rauchen. Mit diesem Ergebnis habe man in Oberösterreich das für 2020 angesetzte Gesundheitsziel „Suchtprävention verstärken“ im Bereich Tabak bereits geschafft. Demnach wollte man bis 2020 erreichen, dass die Zahl von den 35 Prozent an täglichen Rauchern auf maximal 20 Prozent gesenkt werden.
71 Prozent rauchen nicht
Das 71 Prozent der Befragten angaben, Nichtraucher zu sein, zeige dabei, dass es im Laufe der vergangenen Jahre einen eindeutigen Wandel beim Thema Rauchen gegeben hat. Ein Vergleich: Bei der ersten Erhebung aus dem Jahr 2000 waren es nur 43 Prozent Nichtraucher. Während der Anteil der täglichen Raucher aktuell 17 Prozent beträgt, waren es 2015 noch 23 Prozent. Bei den Gelegenheitsrauchern sind es 2019 zwölf Prozent, 2015 waren es neun Prozent.
Ursachen, warum Rauchen nicht mehr so beliebt sei, gäbe es viele, heißt es sowohl von Gesundheitsreferentin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander als auch von Christoph Lagemann, dem Leiter des Instituts Suchtprävention. Laut Haberlander sei „Rauchen nicht mehr so cool“.
Mädchen rauchen weniger als Burschen, Schüler weniger als Lehrlinge
Sowohl bei den täglichen (21,1, Prozent Burschen; 7,7 Prozent Mädchen) als auch bei den Gelegenheitsrauchern (23,7 Prozent; 17,3 Prozent) ergab sich, dass in der Gruppe der 15- bis 19-Jährigen mehr Burschen als Mädchen rauchen. 75 Prozent der Mädchen sind Nichtraucher, bei den Burschen sind es 55,3 Prozent. Dieser Unterscheid gleiche sich jedoch mit dem voranschreitenden Alter an: Bei den 24-jährigen sind 52,9 Prozent der Frauen Nichtraucher, bei den gleichaltrigen Männern sind es 47,1 Prozent.
Unterscheidet man Schüler und Lehrlinge, so ergibt sich laut dem Monitoring folgendes Bild: Während die tägliche Raucherquote bei den Schülern beziehungsweise bei den Studenten bei 5,4 Prozent liegt, rauchen 42 Prozent der Lehrlinge täglich. Bei berufstätigen Jugendlichen, die nicht oder nicht mehr in einer Lehre sind, sind es 17,4 Prozent.
„Gesundheit ist ein hohes Gut. Daher sind auch Maßnahmen, die einen gesunden Lebensstil fördern, von großer Bedeutung. Dazu gehört auch die Tabakprävention. Deshalb freut es mich besonders, dass wir in Oberösterreich vor allem im Jugendbereich eine sehr positive Entwicklung beim Tabakkonsum präsentieren können. Das bestärkt uns, unsere Bemühungen in diesem Bereich fortzusetzen - in allen Altersgruppen. So wird im Zuge des aktuell laufenden Präventionsschwerpunktes zur Herz-Kreislauf-Gesundheit natürlich auch der Risikofaktor Rauchen thematisiert“, sagt Haberlander.
Neues Programm für Lehrlinge
Seit März gibt es in Oberösterreich das aus der Schweiz stammende Programm „ready4life“. Ziel des Programms ist es, Lehrlinge auf präventiver Ebene besser zu erreichen. Bei dem Coaching-Programm gibt es sowohl Face-to-Face-Informationen als auch digital vermittelte Inhalte. Der Zugang zu dem Projekt erfolgt über den Betrieb oder über die Berufsschule. Dabei werden Themen wie der Umgang mit Stress und die Wirkung von Substanzen behandelt. Nach einem zweistündigen Workshop erhalten diejenige, die an dem Projekt teilnehmen wollen, eine via Mobiltelefon verfügbare, kostenlose viermonatige Betreuung durch einen digitalen Coach. Den Lehrlingen werden dabei Tipps zur Stressbewältigung und zum Umgang mit den eigenen Gefühlen gegeben.
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