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Das sind die Tips-Spitzenschulen des Landes Oberösterreich

Nora Heindl, 12.02.2021 09:14

OÖ. In Oberösterreichs Schulen wird nicht nur für gute Noten im Zeugnis, sondern vor allem auch fürs Leben gelernt. Die engagiertesten unter ihnen wurden von Tips gemeinsam mit dem Bildungsland OÖ und der Sparkasse OÖ bereits zum zehnten Mal im Rahmen der Aktion „Spitzenschule“ gesucht und gefunden.

 (Foto: Tips)
photo_library (Foto: Tips)

„Es wurden enorm tolle Projekte eingereicht, die alle den Sieg verdient haben! Trotz der schwierigen Situation im Moment gibt es viele Einreichungen, die weit über den Schulbetrieb hinausgehen. Für uns ist es eine Freude, Schulen die hier eine Vorreiterrolle übernehmen, vor den Vorhang zu holen“, freut sich Tips-Geschäftsführer Moritz Walcherberger über den wiederholten Erfolg der Aktion „Spitzenschule 2020“.

Insgesamt wurden 31 Projekte in den Kategorien „Soziales“, „Umgang mit Geld“ und „Bewegung in der Schule“ eingereicht. Über die Sieger der jeweiligen Kategorien entschieden die Tips-Leser mit ihren insgesamt 40.846 Stimmen. Die Sieger dürfen sich über jeweils 1.000 Euro für die Klassenkasse freuen. Für die Zweitplatzierten gibt's jeweils 500 Euro, für die Drittplatzierten je 250 Euro. Natürlich werden auch Urkunden und Trophäen zugeschickt. Die Siegerehrung fand heuer covid-konform über Zoom aus dem OÖN-Forum statt. 

Die Gewinner der Kategorie „Soziales“

Der Sieg in der Kategorie „Soziales“ geht an die Technisch-Naturwissenschaftliche Mittelschule Lembach. In ihrem Projekt „Klimabotschafter on Tour“ machten es sich engagierte Jugendliche zur Aufgabe, die Schüler der Lembacher Schulen mit Klimatipps zu versorgen. Einmal pro Woche besuchten sie alle acht Klassen der Mittelschule und auch alle vier Klassen der benachbarten Volksschule und erklärten den „Klimatipp der Woche“. Zur Veranschaulichung zeigten sie passende Gegenstände und ein illustriertes Merkblatt, das in jedem Klassenzimmer, auf der ÖKOLOG-Infotafel der NMS Lembach und auch in den Konferenzzimmern aufgehängt wurde. Damit aber nicht genug, die Schüler streckten ihre Fühler auch auf die umliegenden Gemeinden, Pfarren und Schulen aus, wo ebenfalls Klimatipps in Schaukästen, Anschlagtafeln und dergleichen publiziert werden. Auf diese Weise können viele Menschen – Groß und Klein, Alt und Jung – die Klimatipps lesen und zum klimafreundlichen Handeln motiviert werden.

„Es war ihnen wichtig, die Klimatipps nicht nur an die Mitschüler weiterzugeben, sondern an die gesamte Bevölkerung, sozusagen als positive Multiplikatoren in Sachen Klimaschutz“, zeigt sich Projektleiterin Christa Leitenbauer beeindruckt vom Engagement der 16 Klimabotschafter und hatte auch gleich noch ein paar Klimatipps parat.

Auch Laudatorin Landesrätin Birgit Gerstorfer zeigte sich beeindruckt: „Ich kann nur meinen größten Respekt für diese tolle Idee und die Umsetzung aussprechen. Dieses Engagement geht weit über die eigene Schule hinaus.“

Platz zwei in der Kategorie „Soziales“ ging an die digi.TNMS Altheim mit ihrem Projekt „Distance Learning - fehlende Hardware kein Hindernis“. Von einem auf den anderen Tag Lernen auf Distanz gelang an der digitalen, technischen, naturwissenschaftlichen Mittelschule auf den ersten Blick sehr gut. Eine Evalulierung nach dem ersten Lockdown zeigte aber, dass viele Schüler ihre Aufgaben mit dem Handy machen mussten, weil daheim kein freier Computer zur Verfügung stand und durch die fehlende Hardware für erste Defizite auftraten. „Wir haben uns deshalb überlegt, wie wir schnellstmöglich zu Leihgeräten kommen könnten und haben dahingehend Kontakt mit umliegenden Firmen aufgenommen. Die Firma HAI hat uns dann Geräte überlassen, die bei ihnen bereits ausgeschieden waren. Unser IT-Experte, Herr Reiter, hat die Geräte dann neu aufgesetzt und die Schüler konnten sie sich ausleihen bzw. können sie sich immer noch ausleihen“, erzählt Direktorin Anita Aigner. Ihre Bitte an andere Unternehmen: „Mit dem vorhandenen Schulbudget können wir leider nicht so viele Geräte anschaffen, wie wir gerne würden. Also falls in anderen Firmen Geräte ausgeschieden werden, die wir noch gebrauchen könnten, wären wir sehr dankbar darüber.“

Platz drei in der Kategorie „Soziales“ ging an das WRG/ORG der Franziskanerinnen Wels. Unter dem Projekttitel „Herzen, die von Herzen kommen“ fertigten Schüler der Unterstufe im Werkunterricht Herzpolster für Frauen und Männer im Krankenhaus, die an Brustkrebs erkrankt sind. „Jeder Schüler, der einen Polster näht, hängt auch einen persönlichen Brief an, der Kraft und Zuversicht zuspricht. Das ganz Besondere für die Schüler ist, dass wir immer wieder Feeback von den Patienten bekommen. Sie schreiben, dass dieser Polster nicht nur Narbenschmerzen lindert, sondern dass es ein Polster zum Festhalten ist, ein Polster, der sie jeden Tag daran erinnert, diese schwere Krankheit überstanden zu haben“, erzählt Projektleiterin Silva Kucher. In diesem Schuljahr wurden erneut 300 Herzen genäht, die Übergabe ans Krankenhaus fand coronabedingt leider ohne Schüler statt.

Die Gewinner der Kategorie „Umgang mit Geld“

Über den Sieg in der Kategorie „Umgang mit Geld“ darf sich die HTL Braunau für ihr Projekt „Herausragende Busnesspläne für erfolgreiche Projekte“ freuen. Unter der Leitung von Franz Vilsecker werden in der fünften Klasse Businesspläne für technische Diplomprojekte der Schüler angefertigt. „Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, diese technischen Projekte auf ihre Vermarktungsfähigkeit zu überprüfen“, erzählt der Projektleiter. Was kostet mich das Projekt, was kann ich am Markt verlangen, Marktrecherche, Finanzplanung, sogar ein 6-Minuten-Pitch wird erstellt, nachdem die Schüler entscheiden, ob sie in das Projekt investieren würden - wie im richtigen Leben. „Wir haben uns vor drei Jahren die Frage gestellt, wie man den Wirtschaftsunterricht für Techniker interessanter gestalten kann und das Ergebnis kommt relativ gut an“, freut sich Vilsecker. Er weiß: „Die Illusion ist immer die, dass man meint, man macht einen Businessplan, damit man ein Unternehmen gründen kann. Viel entscheidender ist, dass ich einen Businessplan mache, damit ich sehe, dass das Unternehmen so nicht funktionieren wird. Zu Beginn rechnen sich die Schüler ihr Projekt schön, danach folgt die Ernüchterung. Aber genau um diesen Lerneffekt geht es. Es geht darum kaufmännische Dinge selber zu erleben und nicht nur aus einem Buch auswendig zu lernen.“

Laudatorin und Vorstandsvorsitzende der Sparkasse OÖ, Stefanie Huber, zeigt sich begeistert: „Es heißt nicht umsonst, dass jede neue Idee, die man umsetzen möchte, nur so gut ist wie der Businessplan, der dahinter steht.“ Sie spart aber auch nicht mit Lob für die anderen Projekt: „Genau das macht Spitzenschulen aus, dass es diese engagierten Lehrer gibt, die die Schüler dazu bewegen, motiviert etwas über den normalen Unterricht hinaus zu leisten.“

Platz zwei in der Kategorie „Umgang mit Geld“ geht an die isms Ulrichsberg. Die 2c-Integrationsklasse produziert in einer unverbindlichen Übung mit dem Schwerpunkt Holzverarbeitung 50 leuchtende Flaschen für Winzer Leo Hillinger. Als Dankeschön erhalten die Schüler „harte Dollars“ und (wenn es wieder möglich ist) einen Besuch in seinem Weingut. Das erwirtschaftete Geld wird für ein gemeinsames schulisches Projekt verwendet. „20 Flaschen sind schon fertig, der Rest wird bis Ende des Schuljahres produziert“, erzählt Schülerin Jennifer Zach. Das erste Hineinschnuppern in Arbeitsprozesse und das damit verbundene Erwirtschaften von kleinen Geldbeträgen machte den Schülern riesige Freude.

Platz drei in der Kategorie „Umgang mit Geld“ ging an die BHAK/HAS Perg mit ihrem Projekt „Geld - wieviel ist Leben(s)wert?“. Während Schüler der HAK Perg täglich fünf Euro für ihre Schuljause ausgeben, kann damit ein Kind in Nepal über eine Woche ernährt werden. Diesen Umstand haben sich die Schüler der zweiten Medienklassen so zu Herzen genommen, dass sie eine Präsentation erstellt haben, mit der sie in den einzelnen Klassen über die katastrophalen Zustände in Nepal informiert und um Spenden je Klasse gebeten haben. „Insgesamt kamen 4.500 Euro an Spenden zusammen“, freut sich Projektleiterin Sandra Kern. Und auch der Gewinn aus der Spitzenschule-Aktion wandert nicht in die Klassenkasse, sondern geht direkt an die Kinder in Nepal.

Die Gewinner in der Kategorie „Bewegung in der Schule“

Der Sieg in der Kategorie „Bewegung in der Schule“ ging an die Technische Fachschule Haslach und ihr Projekt „Es lebe der Sport“. Im Zuge dessen wurde vorerst nur für die Schüler und Lehrkräfte der TFS Haslach ein Spezialtriathlon initiiert. Los ging's mit einem School-Home-Run, bei dem alle von zu Hause aus liefen und ihre Laufleistung via App an Direktorin Hildegard Prem übermittelten. Insgesamt wurden 518 Kilometer gelaufen. An der Radfahrchallenge beteiligte sich dann schon die NMS St. Martin. Insgesamt legten die Teilnehmer aus beiden Schulen zusammen 1.944 Kilometer zurück. Die letzte Challenge - unter zusätzlicher Beteiligung der NMS Ulrichsberg und der NMS Haslach - wurde dann sogar von Skilangläufer Christian Hofmann mit seinen Skirollern eröffnet. Weil Schwimmen schwierig in der Umsetzung war, wurde die Sportart freigestellt, jeder Schüler sollte seinen Lieblingssport ausüben. „Das Projekt ist im ersten Lockdown entstanden. Weil unsere Schüler mit digitaler Arbeit schon sehr ausgelastet waren, wollten wir sie zum Sporteln in der Natur bewegen. Deshalb haben wir uns beschlossen jedes Monat eine Sportchallenge zu machen“, erzählt Direktorin Prem. Weil Sport gesund macht, begeistert und die Leistungsfähigkeit fördert, hat man sich im Winter schulintern in einer weiteren Challenge dem Wintersport anno dazumal gewidmet.

Platz zwei in der Kategorie „Bewegung in der Schule“ ging an die BBS Rohrbach und ihr Projekt „BBS+Sport - Bewegung und Lebensfreude“. Sportunterricht hat an den BBS Rohrbach einen hohen Stellenwert. In der HAK können die Schüler das Zusatzangebot HAK+Sport belegen, das im Rahmen von Freigegenständen ein über den regulären Turnunterricht hinaus gehendes Sport- und Bewegungsprogramm bietet. In der HLW können die Schüler als sportlichen Schwerpunkt Aktives Gesundheitsmanagement wählen. Jährlich entscheiden sich in etwa jeweils 50 Jugendliche dafür. Das Projekt beinhaltet Sportaufführungen, die Teilnahme an Meisterschaften, zusätzliche Winter- und Sommersportwochen oder etwa Ausbildung zum Instruktor. Dabei gilt immer der Grundsatz: Es muss niemand Leistungssportler sein – im Vordergrund steht die Freude am Sport und an der Bewegung. „In schwierigen Zeiten leidet der Sport sehr, wir sind aber weiter motiviert und lassen uns von unseren sportbegeisterten Schülern mit Videos versorgen. Wir merken, dass die Jugendlichen sehr bemüht sind, auch wenn der digitale Konsum daheim zwangsweise natürlich enorm ist. Aber schließlich sind Sport und Bewegung die beste Medizin“, erzählt Projektbeteiligter Manfred Karlsböck.

Platz drei in der Kategorie „Bewegung in der Schule“ ging an das BRG Hamerlingstraße in Linz. Im Rahmen des Projekts „Du bewegst Hamerling“ können alle Schüler, Lehrer, Schulwarte und Co an einer Schulchallenge teilnehmen. Die Werte trägt man online ein und kann nachschauen, ob man noch führt oder seinen Wert verbessern muss. Die Kategorien setzen sich aus Ausdauer- (bspw. Hampelmänner) und Kraftübungen (bspw. Wall-sit) zusammen. “Das Wichtigste für uns war, die Kinder wieder in Bewegung zu bringen, da sie leider dazu neigen, daheim nichts zu tun. Motivierend war sicherlich, dass auch wir Sportlehrer und auch andere Kollegen mitgemacht haben und die Schüler natürlich versucht haben, uns zu schlagen, was ihnen zum Teil auch gelungen ist“, freut sich Projektleiterin Raphaela Strasser über den Erfolg des Projekts. Man werde das Projekt auf jeden Fall beibehalten, sollte es wieder zu einer Schulschließung kommen.

Videobotschaft von Landeshauptmann Thomas Stelzer

„Die Corona-Krise stellt insbesondere unseren Schulbereich vor große Herausforderungen. Der unermüdliche Einsatz und das Engagement für junge Menschen auch in Zeiten von Home-schooling, e-learning und virtuellem Klassenraum zeichnet Spitzenschulen aus. Ich möchte mich daher bei allen Schulen bedanken, die innovative Projekte initiieren und so ihre Schüler für berufliche, private aber auch die sozialen Herausforderungen bestmöglich vorbereiten. Durch diese Projekte können auch neue Potentiale entfaltet und manchmal verborgene Talente entdeckt werden. Fakt ist, das Engagement unserer Schüler und Lehrer machen aus Oberösterreich ein starkes und lebendiges Bildungsland“, betont Landeshauptmann Thomas Stelzer in einer Videogrußbotschaft an die Platzierten.


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