OÖ. In Ernährungstipps geht es oftmals um die (bessere) Figur oder um die Gesundheit im Allgemeinen. Dass unser Essen eine direkte Auswirkung auf unser Gehirn hat, liest man seltener. Manuela Macedonia erklärte auf Einladung des Ökosozialen Forums Oberösterreichs in ihrem Vortrag „Iss dich klug“ einfach und verständlich, wie sehr das Gehirn von richtiger Ernährung profitiert und wie sehr es die falsche schädigt. Der Vortrag ist noch bis Donnerstag, 27. Mai, 22 Uhr, online abrufbar.
„Es ist nicht egal, was wir essen. Mit jedem Bissen und mit jedem Griff beim Lebensmitteleinkauf entscheiden wir über ökologische, ökonomische und soziale Rahmenbedingungen“, sagt der Obmann des Ökosozialen Forums OÖ Landesrat Max Hiegelsberger. Deshalb bekommen Ernährungsthemen im Ökosozialen Forum breiten Raum für Diskussion. „Diesmal wollten wir den Blick aber einmal auf uns selbst, auf unseren Körper und vor allem auf unseren Geist richten und uns auf die `inneren´ Werte der Lebensmittel konzentrieren. Was machen Lebensmittel, was machen Lebensmittelinhaltsstoffe mit uns und was tut uns gut?“, so Hiegelsberger.
Hiegelsberger: „Gerade beim Thema Ernährung bekommen oft Extrempositionen in die eine oder andere Richtung sehr viel Raum in der Berichterstattung und in der Diskussion in der Bevölkerung. Manuela Macedonia gibt nicht eine spezielle Richtung vor, sondern zeigt verschiedene Möglichkeiten, wie es mit Hausverstand gelingt, das richtige zu essen. Und das mit wissenschaftlich fundierten Fakten.“
„Gehen Sie Ernährung mit Vernunft an“
„Die Effizienz unseres Gehirns hängt mit den Lebensmitteln zusammen, die wir zu uns nehmen. Das fängt im Mutterleib an und gilt bis ins hohe Lebensalter“, so Macedonia. Ihre Aussagen sind dabei keine „Expertenmeinung“, sondern mit zahlreichen zitierten Studien alle wissenschaftlich belegt. Einfach und verständlich erläuterte sie den etwa 200 Teilnehmern im Online-Vortrag, warum und wie das Gehirn von richtiger Ernährung profitiert und wie sehr es die falsche schädigt. Anschaulich erklärte sie die Mechanismen im Gehirn und was bestimmte Lebensmittel auslösen.
Manuela Macedonia ist dabei aber kein Ernährungsapostel, der wie sie sagt „frei von Sünde ist“ und andere bekehren will. Aber sie wolle aufzeigen, dass man mit Ernährungs-(umstellung) positives bewirken kann. „Ich esse nicht für die Figur, ich esse für´s Gehirn“, sagt die Neurowissenschaftlerin: „Gehen Sie die Ernährung mit Vernunft an, betrachten Sie sie nicht als Dogma. Es geht um eine Balance zwischen Genuss und den eigenen Möglichkeiten des Essverhaltens.“
Ernährung im Kindesalter
Ein Thema über das Manuela Macedonia etwa spricht ist zu fette Nahrung im Kindesalter. Dies könne eine schlechteres Gedächtnis bewirken oder im mittleren Alter die Multitasking-Fähigkeit einschränken. Im späteren Alter könne es Demenz begünstigen.
So gibt es laut der Neurowissenschaftlerin etwa den „Toll-Like-Rezeptor 4“ („Wächter des Immunsystems“): Dieser wird beim Verzehr von Pommes und Co. aktiviert, was bedeutet, dass das Immunsystem mit Abwehrmechanismen beschäftigt ist und diese „Dauerbeschäftigung“ das Immunsystem überfordert. Kommt dann tatsächlich eine Bedrohung von außen (also zB ein Virus), ist das Immunsystem „müde“.
„Sie tun Ihrem Kind nichts Gutes, wenn Sie ihm Burger und Pommes anbieten“, so Macedonia, die aber gleichzeitig wertvolle Tipps im Gepäck hat: „Wir müssen nicht auf Essen verzichten, sondern manches einfach nur ersetzen.“ Wer einen Burger will, kann das Brot selber backen, das Fleisch beim Fleischhacker holen und braten sowie die Mayo selber zusammenrühren - dann weiß man, was drinnen ist.
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