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Neue Therapie vermeidet künstlichen Darmausgang bei Enddarmkrebs

Nora Heindl, 01.03.2022 11:26

LINZ. Galt ein operativer Eingriff bei einem bösartigen Tumor im letzten Darmabschnitt, einem sogenannten Rektumkarzinom, bisher als unumgänglich, so wird am Viszeralonkologischen Zentrum des Ordensklinikums Linz ein neuer Therapieansatz angewendet. Dabei ist der Erhalt des Organs oberstes Ziel und somit das Vermeiden eines künstlichen Darmausganges.

 (Foto: LightField Studios/Shutterstock.com)
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Darmkrebs ist in Österreich bei Männern mit 13 Prozent die dritthäufigste, bei Frauen mit elf Prozent die zweithäufigste Krebserkrankung. Pro Jahr wird bei etwa 2.500 Männern und 1.900 Frauen ein sogenanntes Kolonkarzinom diagnostiziert. Bei knapp der Hälfte der Darmkrebs-Fälle sitzt der Tumor im Mastdarm oder Enddarm (Rektum). Das ist der letzte Darmabschnitt vor dem After. Er ist etwa 15 bis 18 Zentimeter lang und spielt eine entscheidende Rolle bei der Stuhlentleerung.

Neuer Behandlungsweg mit vielversprechenden Ergebnissen

Am Ordensklinikum Linz, dem Onkologischen Leitspital Oberösterreichs, wurden in den letzten drei Jahren 203 Patienten mit der Diagnose Rektumkarzinom behandelt. Eine Operation und ein künstlicher Darmausgang schienen bisher unumgänglich. Mit einer Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie und darauffolgend engmaschiger Nachsorge geht man am Viszeralonkologischen Zentrum nun einen neuen Behandlungsweg.

Ein operativer Eingriff ist aufgrund der neoadjuvanten Therapie (präoperative Behandlung) mitunter nicht mehr notwendig. Somit kann das Organ erhalten und ein künstlicher Darmausgang vermieden werden. „Durch entsprechende neue Erkenntnisse findet die Anpassung der Therapie vor einer Operation so statt, dass man die Anzahl jener Patientinnen und Patienten, die ein vollständiges Verschwinden des Tumors nach der Behandlung erleben, möglichst hoch ist. Zu rechnen ist, dass man die Zahl dieser Patientinnen und Patienten um etwa ein Drittel bis ein Viertel steigern kann. Wir stehen hier noch am Anfang dieser neuen Therapieform, mit der wir bereits vielversprechende Ergebnisse erzielt haben“, sagt der Leiter des Viszeralonkologischen Zentrums, Holger Rumpold.

Vor allem kommen jene Fälle für die organerhaltende Therapieform in Frage, bei denen das Karzinom noch keine Metastasen gebildet hat. Von 203 Rektumkarzinom-Erstdiagnosen in den letzten drei Jahren am Ordensklinikum Linz, waren 118 ohne Metastasen.

Symptome und Ursachen eines Rektumkarzinoms

Symptome eines bösartigen Tumors im Enddarm können Blut im Stuhl, schmerzhafter Stuhlgang, manchmal Veränderungen des Stuhlgangs, später Bleistiftstühle, unwillkürlicher Stuhl- und Windabgang oder Kreuzbeinschmerzen.

Ursache dafür können falsche Ernährung (wenig Ballaststoffe, viel Fleisch und Fett), Bewegungsmangel, Übergewicht, Alkohol, Nikotin, genetische Faktoren und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sein.

Die wichtigste Untersuchung zur Früherkennung von Darmkrebs ist die Darmspiegelung, auch Koloskopie genannt, die ab dem 50. Lebensjahr empfohlen wird.


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