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Malerei, die bewegt, im Caritas-Seniorenwohnhaus St. Anna

Nora Heindl, 28.07.2022 08:05

LINZ. Wenn Wilhelm Hosa zum Pinsel greift, scheint das immer noch wie ein Wunder. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Caritas-Seniorenwohnhauses St. Anna am Froschberg können seine Bilder, wie auch die von Isolde Rudolph, in der Gartenebene und im Stiegenhaus besichtigt werden.

Die Werke von Wilhelm Hosa sind im Seniorenwohnhaus ausgestellt. (Foto: Caritas)
Die Werke von Wilhelm Hosa sind im Seniorenwohnhaus ausgestellt. (Foto: Caritas)

Als Wilhelm Hosa vor drei Jahren in St. Anna einzog, hatten ihn die Ärzte abgeschrieben. Er war vollständig gelähmt. Doch mit Schmäh, Konsequenz und Kompetenz forderte das Caritas-Team Wilhelm Hosa immer wieder heraus. Zehen bewegen, im Bett radfahren, mit den Fingerkuppen die Hand hochdrücken. Schritt für Schritt, über Wochen und Monate, kamen die Erfolge.

Der größte Sprung kam durch die lebenslange Leidenschaft: das Malen. Sobald es ging, wurde Hosa mit Tape ein Pinsel an den Zeigefinger geklebt. Es entstanden nicht nur fantastische Aquarelle, auch die Feinmotorik wurde dadurch so richtig aktiviert. Ein Jahr später konnte Wilhelm Hosa wieder mit dem Rollator gehen. Die Ärzte, die ihn behandelten, können seine Entwicklung bis heute nicht glauben. Er sei ein medizinisches Wunder, das zeigt, was möglich ist, wenn alles passt: die eigene Einstellung, die zwischenmenschliche Chemie und die Rahmenbedingungen.

Ebenfalls zu sehen sind die Werke von Isolde Rudolph. Die pensionierte Ärztin malt im Seniorenwohnhaus immer, „wenn ihr danach ist“. Manchmal gar nicht, dann wieder hat sie Wochen, in denen sie quasi am Tag und in der Nacht durchgehend malt. „Die Motive und mein Stil kommen aus mir“, erklärt sie. Lebendig und expressiv sind ihre Bilder, die sie mit I.Slo, nach ihrem Mädchennamen Slovencik, signiert.

Pflegedienstleiterin Eirene Braden erklärt: „In der Betreuung schauen wir immer auf die individuellen Vorlieben unserer Bewohner. Wir schauen, welche Potenziale in ihnen schlummern und unterstützen sie dabei, sie auszuleben. Bei Herrn Hosa oder Frau Rudolph sind die Ergebnisse natürlich besonders beeindruckend, und es macht die beiden - und uns - stolz, dass ihre Bilder ausgestellt sind.“


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