Community Nurses in Linz: erste Anlaufstelle in Sachen Gesundheit und Pflege

Nora Heindl, 08.03.2023 10:45

LINZ. Seit Juli 2022 ist das Pilotprojekt „Community Nursing“ in Linz in Vollbetrieb. Eine erste Bilanz zeigt, der Bedarf an Unterstützung ist da, aber es fehlt am Bewusstsein, dass man auch in Sachen Pflege und Betreuung vorsorgen kann und sollte.

Die Community Nurses unterstützen bei allen Fragen rund umGesundheit und Pflege. (Foto: francescoridolfi.com/stock.adobe.com)

Aktive Senioren haben nur geringe Motivation, sich mit einer möglichen Pflegebedürftigkeit auseinanderzusetzen, weil man ja noch fit sei. Der Bedarf kommt dann meist überraschend.

Daher wollen die Community Nurses künftig ein besonderes Augenmerk auf die Prävention legen. Menschen sollen bereits vor Eintritt der Pflegebedürftigkeit erreicht bzw. Angehörige früh für Pflege und Betreuung sensibilisiert werden. Denn alles, was im Vorfeld getan wird, kann dazu beitragen, eine stationäre Heimaufnahme hinauszuschieben.

Sprechstunden vor Ort

Sechs Community Nurses, je zwei in den Seniorenzentren Franck-viertel, Kleinmünchen und Dornach/Auhof, stehen als Anlaufstellen kostenlos für Fragen rund um Gesundheit und Pflege zur Verfügung. Seit dem Projektstart wurden mehr als 1.000 Kontakte mit Klienten dokumentiert. Am häufigsten genutzt werden die Möglichkeiten der telefonischen Beratung und der präventiven Hausbesuche. Noch weniger bekannt scheint das Angebot, ohne Termin in die Sprechstunden in den Seniorenzentren, werktags 8 bis 12 Uhr, kommen zu können.

Vielfältige Unterstützung

Die Unterstützung der Community Nurses ist vielfältig: Sie helfen etwa beim Pflegegeldantrag, wenn jemand eine kognitive Veränderung bei Partner oder Eltern bemerkt, sie schauen, was bei der Wohnraumadaptierung möglich ist und nehmen sich Zeit, wenn jemand mit dem Rollator nicht zurechtkommt, mit dem Blutzucker messen oder der Umpositionierung eines zu Betreuenden.