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Gelsenstich: Auf das Summen folgt das Jucken

Nora Heindl, 24.07.2024 14:05

OÖ. Allein ihr Geräusch lässt vielen die Haare zu Berge stehen: Gelsen sind unser treuester und leider auch ungeliebtester Begleiter durch den Sommer. Kein geselliger Abend im Freien, den sie nicht schon gecrasht haben. Obendrein hinterlassen sie auch noch Souvenirs in Form von juckenden Stellen am gesamten Körper. Doch was jetzt?

  1 / 2   Die Quaddeln an sich verschwinden meist rasch wieder, was bleibt ist der Juckreiz. (Foto: Dimid/stock.adobe.com)

Typisch ist, dass an der Stichstelle eine unterschiedlich große, stark juckende Quaddel (erhabene Schwellung), mit meist kleiner punktförmiger Einblutung an der Einstichstelle, entsteht. Die anfängliche Schwellung klingt oft rasch wieder ab. Aber in weiterer Folge kommt es häufig zu einer geröteten, eher härteren Erhabenheit, die über mehrere Tage jucken kann.

Bei verstärkten Reaktionen auf Stiche handelt es sich meist nicht um eine klassische Immunglobulin-E-vermittelte Allergie, wie bei Biene oder Wespe, sondern um eine allergieartige Reaktion. Es sind bestimmte Proteine im Speichel der Mücke, die eine Immunreaktion in der Haut auslösen und Histamin freisetzen.

„Wichtig ist zu unterscheiden, ob es nach dem Stich zu einer Infektion durch Bakterien kommt – bei zunehmend flächiger Rötung oder der Borreliose-typischen Wanderröte, die nicht gleich, sondern manchmal erst Tage oder wenige Wochen nach dem Stich beginnt, ist eine ärztliche Konsultation notwendig“, betont Dermatologe Alex Jakob Kilbertus, Fachgruppenvertreter für Haut- und Geschlechtskrankheiten in der Ärztekammer für OÖ.

Tipps vom Experten

Es kursieren viele Meinungen und Hausmittelchen, wie man den pulsierenden Gelsendippeln beikommt. Davon sind viele gar nicht schlecht. Bei stärkeren Reaktionen mit Juckreiz rät der Dermatologe aber zu folgenden Maßnahmen direkt nach dem Stich:

  • Kühlen, etwa mittels Coolpads oder (in Tücher eingewickelte) Eiswürfel. Aber aufgepasst: Es kommt nach dem Entfernen der Kühlung oft zu einer kompensatorischen Überwärmung, was den Juckreiz wieder verstärkt.
  • Kühlgel mit Antihistaminika und anderen juckreizlindernden Inhaltsstoffen wie etwa Menthol.
  • Seit einiger Zeit sind auch Hyperthermie-Geräte am Markt (lokale Wärme-Applikation von circa 50 Grad).
  • Das Anbringen von eigenen Pflastern, sogenannten Gitter-Tapes; diese müssen aber vor dem ersten Kratzen aufgetragen werden.
  • Bei sehr vielen Stichen empfiehlt sich auch die Einnahme eines oralen, nicht sedierenden Antihistaminikums (im Ausmaß von 5 Milligramm pro Tablette).

Bei größeren Stichreaktionen sind folgende Handgriffe vonnöten:

  • Topfenumschlag
  • Nicht sedierendes Anti-Histaminikum bei Juckreiz über mehrere Tage
  • Gerbstoffhaltige Umschläge (etwa mit Schwarztee oder Grüntee)
  • Anwendung einer Kortison-Creme

Bei sich ausbreitender Rötung rund um den Stich in den Folgetagen oder Auftreten von Allgemeinsymptomen wie Schmerzen, Fieber, Schüttelfrost sollte ein Arzt konsultiert werden.


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