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Neue Praxis in Linz nutzt Körper als Schlüssel zur Seele

Nora Heindl, 22.09.2024 14:53

LINZ. Psychologin Irmtraud Lichtenberger und Pädagogin Elisa Grininger haben in Linz-Urfahr, Schmiedegasse 3, gemeinsam eine Praxis eröffnet, in der sie die Folgen seelischer Belastungen und frühkindlicher Restreflexe mit innovativen Ansätzen behandeln.

Pädagogin Elisa Grininger (l.) und Psychologin Irmtraud Lichtenberger (Foto: Lichtenberger)
Pädagogin Elisa Grininger (l.) und Psychologin Irmtraud Lichtenberger (Foto: Lichtenberger)

Der Weg zur psychischen Gesundheit führt mitunter über den Körper: Gemäß dieser Überzeugung setzen die Klinische Psychologin Irmtraud Lichtenberger und die Psychologische Beraterin Elisa Grininger in ihrer Arbeit Methoden ein, um emotionale Belastungen und Ängste über den Körper zu adressieren. „Schon seit der Antike ist der wechselseitige Einfluss von Körper, Geist und Seele in der Gesundheit ein zentrales Thema“, fassen die beiden zusammen. „Auch aktuelle Studien bestätigen diesen Zusammenhang. Und den machen wir uns in unserer Arbeit zunutze.“

Während Lichtenberger mittels Brainspotting über die Augenbewegungen unbewusste traumatisierende Erfahrungen aufspürt, bearbeitet Grininger mit der INPP-Methode nicht integrierte Reflexe aus der frühen Kindheit. „Wir fassen in unserer Praxis die heißen Eisen der seelischen Gesundheit an“, scherzen die beiden.

Über Augenbewegungen traumatisierende Erfahrungen aufspüren

Als Klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin behandelt Lichtenberger unter anderem Depressionen und Angststörungen bei Jugendlichen und Erwachsenen und stößt in der Therapie immer wieder auf traumatisierende Erfahrungen und Erlebnisse. „Diese lassen sich manchmal nur schwer in Worte fassen oder sind den Klientinnen und Klienten selbst nicht bewusst“, erklärt Lichtenberger.

Eine Methode, die sie in der Psychologischen Therapie einsetzt, ist daher Brainspotting: „Dabei kann man traumatisierende Erfahrungen über die Augenbewegungen in Kombination mit körperlichen Empfindungen wie Engegefühl, Kopfschmerz oder Übelkeit aufspüren, bearbeiten und in vergleichsweise kurzer Zeit Verbesserungen bewirken.“ Diese relativ junge Methode wird zum Beispiel bei der Arbeit mit Kriegstraumatisierten aus der Ukraine eingesetzt.

Körperliche Übungen

Einen anderen Zugang wählt Grininger in ihrer Arbeit mit Kindern und Erwachsenen: Die Co-Leiterin von INPP Österreich, kurz für Institut für Neuro-Physiologische Psychologie, setzt in der Behandlung auf körperliche Übungen, die dabei helfen, frühkindliche Restreflexe zu bearbeiten und zu integrieren. „Die Kinder zeigen meist Verhaltensauffälligkeiten oder haben Probleme in der Schule, bei den Erwachsenen sind es eher Ängste und Unsicherheiten“, schildert Grininger.

Nach einem ausführlichen Erstgespräch und einer Testung zeigt sie ihren Klienten kleine, einfache Übungen, die sie zuhause täglich wiederholen. Alle zwei Monate wird der Fortschritt in einem weiteren Termin überprüft. „Über die Motorik werden neurologische Veränderungen ausgelöst, das Gehirn bekommt also die Chance, angeborene Bewegungsmuster zu integrieren und auf diese Weise nachzureifen.“ Ihr Wissen gibt Grininger in der neuen Praxis auch in der berufsbegleitenden INPP-Fortbildung weiter.

Kontakt:
Irmtraud Lichtenberger, 0677 64277372, https://irmtraud-lichtenberger.at/
Elisa Grininger, 0676 814283490, https://inpp-linz.at/

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