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Barmherzigen Brüder Linz: 200. Halsschlagader-OP in Regionalanästhesie

Karin Seyringer, 10.07.2025 15:46

LINZ. Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz wurde am Donnerstag die zweihundertste Carotis-Endarteriektomie unter Regionalanästhesie durchgeführt – ein Eingriff, bei dem der Patient während der Operation bei Bewusstsein ist. Die chirurgische Behandlung der Carotis-Stenose – einer Verengung der Halsschlagader – gehört zu den wirksamsten Maßnahmen zur Schlaganfall-Prävention.

Primar Jürgen Falkensammer (l.) und Anästhesist Paul Braza mit der zweihundertsten Patientin, die an der Carotis in Regionalanästhesie operiert wurde. (Foto: Barmherzige Brüder)

Rund 40.000 Menschen in Österreich erleiden jährlich einen Schlaganfall. Eine der Hauptursachen sind atherosklerotische Ablagerungen in den Blutgefäßen, die zu gefährlichen Verengungen – insbesondere in der Halsschlagader (Arteria carotis) – führen. Bei hochgradiger Einengung von mehr als 70 bis 80 Prozent oder ersten neurologischen Symptomen ist eine Operation häufig die beste Maßnahme zur Schlaganfall-Prävention.

Fast die Hälfte mittlerweile unter Regionalanästhesie

Seit November 2022 bieten die Barmherzigen Brüder Linz den Eingriff auch in Regionalanästhesie an. Während 2023 nur knapp zehn Prozent der Carotis-Operationen auf diese Weise durchgeführt wurden, ist das Verhältnis zwischen Vollnarkose und Regionalanästhesie mit 51 Prozent zu 49 Prozent heute beinahe ausgeglichen.

Einige Vorteile

„Der entscheidende Vorteil der Regionalanästhesie liegt in der unmittelbaren neurologischen Kontrolle“, betont Primar Jürgen Falkensammer, Leiter der Gefäßchirurgie am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz. „Während der Operation können wir direkt mit den leicht sedierten Patienten kommunizieren und so eine Minderdurchblutung des Gehirns rasch erkennen und entsprechend gegensteuern – das ist bei einer Vollnarkose nur über ein aufwendiges Neuro-Monitoring (Gehirnstrommessung) möglich.“

Ein weiterer Vorteil: In vielen Fällen kann auf einen sogenannten Shunt – eine temporäre Gefäßüberbrückung – verzichtet werden, was das Risiko von Komplikationen ebenfalls reduziert.

Auch für ältere oder Menschen mit einer Vorerkrankung ist die Regionalanästhesie oft die bessere Wahl. „Diese Methode schont das Herz-Kreislauf-System und ermöglicht eine besonders sichere Steuerung der Hirndurchblutung“, erklärt Anästhesist OA Paul Braza. Möglich ist dies durch den Einsatz modernster Ultraschalltechnik, mit der das Operationsgebiet exakt lokalisiert und dadurch eine gezielte Schmerzausschaltung erreicht werden kann.


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