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Egger zur Black Wings-Krise: "Es will keiner dem Linzer Eishockey schaden"

Victoria Preining, 16.04.2020 19:24

LINZ. Mit Tips sprach der ehemalige Black Wings-Vizepräsident Karl Egger (KE KELIT) über die aktuelle Situation und auch darüber, wie es zu der Neugründung des Vereins gekommen ist. 

Karl Egger. Foto: KE KELIT
Karl Egger. Foto: KE KELIT

„Es will keiner dem Linzer Eishockey schaden“, stellt Karl Egger, Ex-Black Wings-Vizepräsident, schon in den ersten Minuten des Gesprächs mit Tips klar. Der Entschluss, einen eigenen Verein zu gründen, sei es erst vor 14 Tagen gefallen. Mit dem Fachthema, um das es hier gehe, hätten sich die Betroffenen indes schon viel länger beschäftigt. Konkret: Die sportliche Linie der Black Wings, die von Präsident Freunschlag komplett umgestoßen worden sei. 

Schon in den Jahren zuvor habe es außerdem Entscheidungen gegeben - Spieler- und auch Trainerwechsel - die den Vizepräsidenten nicht unbedingt gefallen hätten: „Das war nicht unbedingt in unserem Sinne, aber wir sagten, ja gut, machen wir das. Wir sind dem gefolgt und es kam immer zu einer gemeinsamen Entscheidung.“

Schlechte Phase als Kündigungsgrund

In der abgelaufenen Saison sei dann immer wieder Manager Perthaler auf dem Prüfstand beim Präsidenten gestanden. Gerade wegen des teilweise etwas unglücklichen Verlaufs der Saison. Die Motivation sei damals im Sport zu Frust geworden, „aber die Motivation war wieder da zur Zwischenrunde. Und es ist kein Zufall, drei Mal hintereinander den regierenden Meister zu schlagen“, sagt Egger, der davon überzeugt sei, dass man in den Playoffs weiter erfolgreich gewesen wäre: „Wir waren am richtigen Weg und sind überzeugt davon, dass wir weitergekommen wären“. 

Aufgestoßen habe den Vizepräsidenten nach Ende der Saison dann, dass Freunschlag ihrer Ansicht nach die schlechte Zeit in der Saison als Grund genutzt habe, um den Trainer nicht zu verlängern und Manager Perthaler zu kündigen. 

In der Folge sei es dann zu Gesprächen gekommen - etwa mit Sponsoren und mit den Fans, doch es habe keine Stimmen gegeben, die gemeint hätten, dass die aktuelle Linie falsch sei.  „Rund um den 15. März kam es bei mir privat zu einer Besprechung, die dann zu einer Abstimmung geführt hat“, so der Unternehmer. Man war sich einig, die Linie beibehalten zu wollen, Perthaler sollte bleiben, ein weiterer Mitarbeiter im sportlichen Bereich, etwa ein Scout, hätte aber gern dazukommen können.

Was dann passierte, ist mittlerweile hinlänglich bekannt: Bei der besagten Vorstandssitzung wurden die Vizepräsidenten durch Peter Freunschlag überstimmt. Es folgte die Trennung von Christian Perthaler, die auch veröffentlicht wurde. Danach ergab eins das andere, so Egger. 

Zur Idee des neuen Vereins sei es gekommen, weil Präsident Freunschlag nicht bereit gewesen sei, auf die gewünschte Linie umzuschwenken. Es kam zur Vereinsgründung und zur Gründung der Spieler-GmbH, wie berichtet schaffte es der Eishockey-Verein Linz auch, fristgerecht den Antrag auf Aufnahme an die Liga zu stellen. Auch um das Mietverhältnis in der Eishalle habe man sich gekümmert. Als nächste Baustelle würden das Management, der Trainerstab, Spieler, Funktionäre und Beiräte folgen. Ziel sein jedenfalls ein demokratisch aufgestellter Verein.

„Ich habe nichts gegen den Präsidenten persönlich“

Was das Verhältnis zu Freunschlag betrifft, stellt der KE KELIT-Chef außerdem klar: „Ich habe nichts gegen den Präsidenten persönlich, wir sind seit 20 Jahren befreundet. Wir sind uns halt in einer fachlichen Thematik nicht einig“, so Egger, der damit die sportliche Linie meint. Eben diese Linie werde meistens von bestimmten Personen repräsentiert - genau bezüglich dieser herrsche Uneinigkeit. Die Diskussion darüber habe dann zu nichts geführt und in der Abstimmung sei man unterlegen. „Wir werden aber versuchen, die Linie durchzuführen, sei es auch mit einem neuen Verein“, so Egger.

Ob man nach wie vor zu Gesprächen bereit sei? „Jederzeit. Wir bieten es ihm ja medial und über gewisse Kanäle regelmäßig an“ so der Unternehmer, der aber auch zu Bedenken gibt, dass gewisse Aussagen von Freunschlag - wie etwa, dass die Vizepräsidenten Schönwetter-Präsidenten sind und sich nicht auskennen - nicht produktiv für Gespräche seien. Auch das Demokratisierungsverständnis sei ganz unterschiedlich.

Bezüglich eines bestimmten Interviews von Freunschlag fügt Egger außerdem an: „Ich bin ein glühender Fan, auch wenn ich nicht so oft bei den Spielen bin. Aber ich versuche, bei jedem Spiel, dass in Linz stattfindet, dabei zu sein, wenn ich da bin. Das ist keine Pflicht, mir gefällt das - und nicht deswegen, weil ich ein Achterl trinken will. Das sind Dinge, die langsam ein bisschen unter die Gürtellinie gehen. Aber da möchte ich mich gar nicht hinbewegen.“ Egger wolle stattdessen lieber sachlich beim Thema bleiben und sich nicht davon wegbringen lassen.

Viel Unterstützung für den neuen Verein

Bezüglich des eingeschlagenen Weges habe man sich bei Vielen erkundigt - bei Fans, aber auch bei Sponsoren. Diese seien der Meinung gewesen, der eingeschlagene Weg und Manager Perthaler seien richtig. „Und das haben wir vertreten, nichts anderes. Unsere eigene Meinung ist gefestigt worden durch viele andere“, so Egger.

Dass es viel Unterstützung gäbe, zeige sich auch allein anhand des neugegründeten Vereins, der, obwohl er laut Egger noch „nicht einmal gescheit mit Leben erfüllt“ sei, bereits Unterstützungserklärungen von den drei Fanclubs und auch Unterstützung von den Sponsoren erhalten habe. „Das kommt ja nicht von irgendwo her“, ist Egger überzeugt und sagt weiters: „Ich habe noch nie gehört, dass das, was wir machen, falsch ist. Keiner von uns will etwas zerstören, wir wollen es verstärken und besser machen. Das ist die klare Absicht.“ 

Bezüglich des Namens habe man mit „Eishockey-Verein Linz“ zunächst einmal einen Arbeitsnamen geschaffen, mit dem man jetzt arbeiten könne. Laut dem ehemaligen Vorstandsmitglied wäre es aber natürlich schön, mit dem Namen Black Wings weiterzugehen. 

Als Präsident des neuen Vereins stünde übrigens keiner der drei ehemaligen Black Wings-Vizepräsidenten zur Verfügung - aus verschiedensten Gründen. Zunächst seien aber ohnehin andere Dinge im wichtig, so zum Beispiel die Demokratisierung und die finanzielle Transparenz. Präsidenten, Vorstände und Kassiere sollen dann jene Personen sein, „die es am besten können, es wollen und für das Eishockey dahinter sind“, betont der Unternehmer. 

Das Thema Geld

Woher der Betrag von drei Millionen Euro kommen würde, der von Freunschlag im Gespräch mit Tips erwähnt wurde, könne Egger nicht nachvollziehen: „Ich kann mit den ganzen Beträgen nichts anfangen, weil sich das eine dritte, neutrale Stelle anschauen muss, wie viel Geld da hineingesteckt wurde und in welcher Form.“ 

Amtlich sei aber zum Beispiel, dass es für die Vorstände eine Haftung bei der Bank in einem gewissen Umfang gäbe – diese sei überschaubar und vernünftig. Nachdem Zauner und Egger ausgeschieden waren, hätten sie diese zurückgefordert. Auch der Aussage, dass Freunschlag 14 Jahre für den Verein gearbeitet habe und dafür nichts bekommen habe, hat Egger entgegenzusetzen, dass er ja eine Sponsorenleistung bekommen habe.

Betreffend möglicher weiterer Investments und Darlehen, müsse man - wenn es diese gäbe - schauen, wie diese verbucht und abzulösen seien. „Alles was dokumentiert und nachvollziehbar ist, wird auch besprochen“, sagt der ehemalige Vizepräsident. 


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