Nicola Kuhn: „Wir starten meistens bei sieben Grad Wassertemperatur im März“
LINZ. Nicola Kuhn feierte im Sommer den U21-Europameistertitel und ist nun endgültig in der Allgemeinen Klasse des Wasserskisports angekommen. Was die Linzerin an diesem Sport so fasziniert, wo sie langfristig hin will und vieles weitere, verrät die 22-Jährige im Gespräch mit Tips.
Tips: Warum bist du Wasserskifahrerin geworden?
Nicola Kuhn: Ich bin erblich ein bisschen vorbelastet, weil meine ganze Familie aus Wasserskifahrern besteht. Meine Eltern haben diesen Sport sehr professionell betrieben, meine Mutter ist 38-fache Staatsmeisterin und dreifache Europameisterin. Und so hat es nicht lange gedauert, bis ich auch auf den Skiern stand. Mit sechs Jahren bin zum ersten Mal alleine gefahren. Es hat mir sofort Spaß gemacht und irgendwann hat mich dann der Ehrgeiz gepackt. Mit zehn Jahren bin ich meinen ersten Wettbewerb gefahren – das war die oberösterreichische Landesmeisterschaft, die ich sofort gewann. Seither betreibe ich diesen Sport sehr professionell und bin jedes Jahr bei der Europameisterschaft dabei. Zudem erlebte ich heuer die dritte Weltmeisterschaftsteilnahme.
Tips: Was fasziniert dich an dieser Sportart so?
Kuhn: Die Kombination aus Geschwindigkeit in Verbindung mit dem Wasser.
Tips: In welchen Disziplinen startest du?
Kuhn: Aufgrund vieler schwerer Verletzungen meiner Mutter beim Springen habe ich mich für Slalom und Trick entschieden.
Tips: Was unterscheidet die beiden Disziplinen vom Anforderungsprofil?
Kuhn: Es sind beides sehr unterschiedliche Dinge. Beim Slalom muss man einen Kurs mit sechs Bojen absolvieren. Nach jedem Kurs wird das Seil kürzer. Je kürzer das Seil wird, desto schneller und perfekter muss die Technik sein. Beim Trick-Ski ist der Ski kürzer, dafür jedoch breiter, wodurch er sehr wendig ist. Hier kommt es irrsinnig auf das Gefühl für das Wasser und den Ski sowie Gleichgewicht an. Ich war früher turnen, das hilft mir jetzt.
Tips: Welcher Faktor ist für erfolgreiches Wasserskifahren am wichtigsten?
Kuhn: Man sollte rundum gut trainiert sowie mental stark sein. Die Leidenschaft für den Sport ist ebenfalls wichtig, wir trainieren nicht nur bei Sonnenschein, sondern starten meistens bei sieben Grad Wassertemperatur im März mit dem Training.
Tips: Wie sieht ein typischer Trainingstag bei dir aus?
Kuhn: Im Sommer trainiere ich sechsmal in der Woche. Ich stehe um sechs oder sieben Uhr auf, bevor ich mit meinem Bruder nach Fischlham fahre, wo wir zwei Slalom-Runden absolvieren. Am Nachmittag geht es dann zur Donau, wo wir Trick fahren. Am Abend mache ich dann noch eine lockere Regenerations- oder Krafttrainingseinheit.
Tips: Wo willst du in der Zukunft hin?
Kuhn: Ich bin jetzt endgültig in der Allgemeinen Klasse angekommen und möchte auf jeden Fall Medaillen bei der Europa- und Weltmeisterschaft. Die US-Masters sind auch ein langfristiges Ziel von mir.
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11.12.2021 10:59
Weiter so Nici!
Liebe Nici! Du und dein Bruder wurdet aus eurem alten Verein regelrecht rausgemobbt, man hat versucht, die ganze Wasserschiszene gegen euch aufzuhetzenrGS, und trotzdem habt ihr Nerven aus Stahl bewiesen! Am Schönsten war es, die Gesichter eurer Neider und Missgönner zu sehen, als sie von eurem Erfolg hörten. Ihr habt euch nicht unterkriegen lassen und euer Ding gemacht, wo viele andere aufgegeben hätten. Chapeau!