Viel Lob für starken LASK, Tadel für den Rasen
LINZ. Es gab schon Bundesliga-Siege, nach denen der LASK weniger gefeiert wurde als nach der 1:3-Niederlage gegen den FC Liverpool. Die Linzer boten im ausverkauften und sehr lauten Stadion eine dem Anlass angemessene starke Leistung. Eine Stunde lang konnten sie dem großen Favoriten Paroli bieten, ehe sich die größere Klasse der „Reds“ doch noch durchsetzte.
Auch Liverpool-Trainer Jürgen Klopp fand lobende Worte für den LASK - nach dem Sieg fiel ihm diese Großzügigkeit nicht schwer: „Der LASK war sehr gut organisiert. Sie haben leidenschaftlich gespielt und sind bis auf ein Foul am Anfang sauber geblieben.“
Die Atmosphäre sei sehr gut gewesen: „Das Stadion und das Publikum waren überragend“,meinte Klopp. Ganz im Gegensatz zum Rasen: „Der Rasen ist eine Wiese, in der Tendenz nicht ganz ungefährlich. Gut, dass wir jetzt hier gespielt haben und nicht im Dezember, wenn der Boden gefroren ist.“
Zur Leistung der eigenen Mannschaft meinte er: „Wir hatten einige sehr gute Momente, über die wir ins Spiel gefunden haben. Ich bin wirklich glücklich, denn ich wusste, dass es schwer wird.“
Für Klopp war das 3:1 der 50. Sieg in einem Europacupspiel. Damit ist er der erfolgreichste Trainer des FC Liverpool. Sein Kommentar: „Das ist nett, aber wenn es nach der Gruppenphase immer noch 50 sind, werden es die Leute trotzdem hassen.“
Beim LASK hielt sich die Enttäuschung in Grenzen, sicher auch wegen der sehr guten Leistung in der ersten Halbzeit. Trainer Thomas Sageder meinte: „Alles, was ich gestern angekündigt habe, ist uns in der ersten Halbzeit gut gelungen. Kurz vor der Pause hatten wir sogar die Chance aufs 2:0. In der zweiten Halbzeit hat man dann gemerkt, dass der FC Liverpool eine Top-Mannschaft ist, die die Räume findet, die sie braucht.“
Mit der Leistung war Sageder zufrieden, aber er haderte ein wenig mit den Gegentoren: „Den Elfmeter kann man geben, muss aber nicht. Beim zweiten Tor gab es vorher ein hohes Bein - in der österreichischen Liga wird das abgepfiffen.“
Spielverlauf
Jürgen Klopp hatte angekündigt, dass Spiel absolut ernst zu nehmen, die Aufstellung war dennoch eher die „1b-Variante“. Superstar Mo Salah, Weltmeister Alexis Mac Allister, Top-Einkauf Dominik Szoboszlai und Stürmer Diogo Jota saßen zu Beginn auf der Bank, Stammtürhüter Alisson wurde durch Caoimhín Kelleher ersetzt. Dafür standen unter anderem der 21-jährige Ryan Gravenberch, der 20-jährige Harvey Elliott, der 17-jährige Ben Doak und der 18-jährige Stefan Bajcetic auf dem Platz - Gravenberch, Doak und Bajcetic wurden nach dem Spiel von Klopp lobend erwähnt.
Der LASK zeigte wenig Respekt und begann offensiv. Das wurde nach einer Viertelstunde belohnt. Nach einem Eckball von Sascha Horvath erzielte Florian Flecker das 1:0 (14.). Liverpool zeigte sich davon zwar wenig beeindruckt, aber auch wenig motiviert. Die „Reds“ließen gegen die Schwarz-Weißen zwar wenig zu, kamen aber auch selbst kaum zu erwähnenswerten Aktionen.
Nach einer Stunde - kurz zuvor hatte Nunez mit einem Elfmeter den 1:1-Ausgleich erzielt - reichte es Klopp. Die jungen Doak, Bajcetic sowie Endo mussten runter, Szoboslai, Mac Allister und Joe Gomez kamen rein.
Nur drei Minuten später erzielte Luis Diaz nach einem Bilderbuch-Konter und passgenauem Zuspiel von Gravenberch das 2:1 (63.).
Das war die Entscheidung, denn danach übernahm der LFC das Kommando. Auf Linzer Seite fielen die eingewechselten Ibrahim Mustapha und Moussa Koné noch gelegentlich mit guten Dribblings auf, wirkliche Gefahr für das Gäste-Tor kam aber nicht mehr auf.
Der in der 74. Minute für Gravenberch eingewechselte Superstar Mo Salah schien bei seinen Ballkontakten richtig Spaß zu haben und krönte sein inklusive Nachspielzeit knapp 20-minütiges Gastspiel in der 88. Minute mit einem eleganten Gurkerl gegen Torhüter Lawal zum 3:1-Endstand.
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