Bauwirtschaft: Schritt für Schritt zum eigenen Haus
OÖ. „Das eigene Haus baut man normalerweise einmal im Leben. Wer sich aber bei der Verwirklichung seines Lebenstraums auf sein Glück und die billigsten Bieter verlässt, für den gibt es oft ein böses und teures Erwachen“, weiß Baulandesinnungsmeister Norbert Hartl.
Damit der Weg zu den eigenen vier Wänden keine endlose, Nerven und Geld kostende Geschichte wird, haben die oö. Baumeister zusammengestellt, was man beim Hausbau beachten soll.
Wesentliche Punkte
1. Zunächst muss man sich über die eigenen Wünsche klar werden und die familiäre und finanzielle Situation sowie die Lebensplanung hinterfragen. Geklärt werden müssen weiters architektonische Präferenzen und Funktionalitäten. Entscheidend ist auch, ob man einen Massivbau, der über den Lebenszyklus eines Hauses gesehen oft günstiger kommt, oder lieber ein in der Anschaffung meist preiswerteres Fertigteilhaus will. Wichtig ist beim Vergleich der Angebote, ob die Offerte denselben Leistungsumfang beinhalten. Manchmal sind wesentliche Elemente wie Wasseranschluss, Kanalisation, Fundamente, Keller etc. nicht berücksichtigt.
2. Auf dieser Grundlage kann man zur Grundstückssuche und Bauplanung übergehen. Parallel dazu sollte man den erforderlichen Finanzierungsrahmen mit der Bank abklären und sich über eine mögliche Wohnbauförderung erkundigen. Für eine gesunde Finanzbasis gilt die Faustregel: mindestens ein Drittel Eigenkapital, besser mehr.
3. Mit diesen Voraussetzungen geht es an die eigentliche Planung und die Suche nach Partnern, mit denen man den Projektablauf festlegt. Dazu gehören eine möglichst exakte Kostenplanung sowie die Koordination der Bauabschnitte, also vom Fundament über den Rohbau zur Dacheindeckung, von den Fassadenarbeiten zum Innenausbau. Die Überwachung und sorgfältige Kontrolle des Baufortschritts sollte man unbedingt erfahrenen Baumeistern überlassen.
Regionale Firmen
Billig ist beim Bauen nicht immer günstig! Wer mit Pfuschern arbeitet, zahlt am Ende oft drauf. Für die Behebung von Mängeln muss man später tief in die Tasche greifen. Gleiches gilt für die „oft als unschlagbar günstig angepriesenen“ Baufirmen aus dem Ausland, die oft ungeschulte und unbefugte Arbeiter beschäftigen.
Man spart Geld und Nerven, wenn man auf gewerbeberechtigte Betriebe aus der Region setzt. Es empfiehlt sich, darauf zu achten, ob eine Firma Referenzen vorweisen kann, wie lange sie schon am Markt ist und ob andere Bauherren gute Erfahrungen gemacht haben. „Schließlich ist der Hausbau für die meisten Menschen die größte Einzelinvestition. Wer hier vermeintlich spart, für den kann es am Ende ein teures Erwachen geben“, so Hartl.
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