LINZ. Das Linzer Start-Up-Unternehmen Fishcon hat eine innovative Aufstiegshilfe für Fische entwickelt, die gleichzeitig Ökostrom für im Idealfall 30 Haushalte erzeugt.
Bei zahlreichen heimischen Gewässern gibt es etwa aufgrund von Wasserkraftwerken und Hochwasserschutz tausende Hindernisse für Fische – im Fachjargon auch Querbauwerke genannt. Für die Lebewesen in den Gewässern ist Barrierefreiheit in absehbarer Zeit aber vorgeschrieben. Bis spätestens 2027 müssen alle Flüsse innerhalb der EU für Fische durchgängig sein. Die gesetzliche Grundlage bildet die EU-Wasserrahmenrichtlinie, die im Jahr 2000 in Kraft getreten ist.
Fischwanderhilfen wie Fischtreppen oder -pässe gibt es schon seit vielen Jahren, sie funktionieren aber teilweise nur in eine Richtung, mit künstlich angelegten Becken und sie erzeugen keinen Strom. Das von der Firma Fishcon entwickelte Konzept geht in mehrfacher Hinsicht einen Schritt weiter. Die Konstruktion ist kostengünstig, effizient, spart Platz und kann Strom erzeugen. Im Idealfall können rund 30 Haushalte mit Strom versorgt werden.
Wanderung in beide Richtungen
„Durch die Planung von herkömmlichen Fischwanderhilfen konnte ich selbst erfahren, dass es keine zufriedenstellenden Lösungen gibt, um die Gewässerdurchgängigkeit herzustellen. Aus diesem Grund habe ich die Fishcon-Schleuse, auch bekannt als 2-Kammern-Organismenwanderhilfe, entwickelt“, sagt Fishcon-Gründer Bernhard Mayrhofer. Die Fischschleuse ermöglicht eine schonende Wanderung in beide Richtungen und ist auch für schwimmschwache Organismen geeignet. Die Turbine beziehungsweise Drossel sowie eine raue Sohle sorgen für optimale Strömungsgeschwindigkeiten in den Kammern. Aufgrund niedriger Investitionskosten und den Erlösen aus der Energieeinspeisung ist die Fishcon-Schleuse eine preiswerte Lösung um die Gewässerdurchgängigkeit herzustellen. Eine Amortisation der Investitionskosten ist aufgrund der Energieerlöse möglich.
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