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1.800 Kinder mehr in Kinderbetreuung als im Vorjahr, Angebot im Sommer wird ausgeweitet

Karin Seyringer, 25.06.2020 12:16

OÖ. Im Vergleich zum Vorjahr ausgeweitet wurden die Kinderbetreuungsmöglichkeiten in OÖ, zeigt die aktuelle Kindertagesheimstatistik, die in Linz präsentiert wurde. Um 1.800 Kinder mehr waren in Betreuung. Für die coronabedingt benötigte Ausweitung des Angebots im Sommer wurde die Sonderförderung für die Gemeinden auf eine halbe Million Euro verdoppelt. 235 Millionen Euro investiert das Land OÖ im Jahr 2020 in den Bereich Kinderbildung und -betreuung, um sechs Millionen Euro mehr als 2019.

 (Foto: Dmitri Ma/Shutterstock.com)
photo_library (Foto: Dmitri Ma/Shutterstock.com)

Mit Stichtag 15. Oktober 2019 wurden in Oberösterreich 64.822 Kinder in 1.278 Einrichtungen betreut. Das sind um über 1.800 Kinder mehr als im Vorjahr. Ein Plus von 561 Kinder gab es in den Krabbelstuben, ein Plus von 1.165 Kinder in den Kindergärten und ein Plus von 86 in Horten. Gestiegen ist im Jahresvergleich auch die Anzahl der Krabbelstuben-Gruppen um 48, die Kindergarten-Gruppen sind um 51 gestiegen. 

„Die Zahlen zeigen eine positive Entwicklung mit einem kontinuierlichen Plus an Betreuungsmöglichkeiten“, so Landeshauptmann-Stellvertreterin Bildungslandesrätin Christine Haberlander. Besonders erfreulich für sie: Die Entwicklung bei den Krabbelstuben. „Die Mütter gehen wieder mehr arbeiten, gleichzeitig weiten die Gemeinden das Angebot aus.“ Ein entsprechendes Angebot seien auch gute Argumente, warum junge Familien in eine bestimme Gemeinde ziehen. „In Summe gibt es dreimal so viele Krabbelstubengruppen wie vor zehn Jahren“, so Haberlander. 89 Prozent der Mutter von Krabbelstubenkindern sind berufstätig. „Hier wird dem Ziel entsprochen, dass Mütter wieder in den Beruf zurückkehren können.“

Je nach Bedarf der Gemeinden wird auch die Tageselternbetreuung vom Land OÖ gefördert, im Jahr 2020 mit rund 6 Millionen Euro. Mittlerweile werden über 2.000 Kinder in 429 Haushalten oder sonstigen Räumlichkeiten von Tageseltern betreut, nach den individuellen Bedürfnissen der Eltern.

Öffnungszeiten wurden erweitert

Auch die Öffnungszeiten der Einrichtungen würden stetig erweitert, zeigt sich Haberlander erfreut: Die OÖ Kindergärten haben im Durchschnitt 8,3 Stunden am Tag  geöffnet. Die Schließtage werden zudem weniger und liegen durchschnittlich bei 26,7 Schließtagen pro Jahr. Die Statistik zeigt: in den letzten zehn Jahren wurde die durchschnittliche Schließtage um zehn Arbeitstage reduziert, die Öffnungszeiten also um zwei Wochen ausgedehnt.

Nachmittagsbetreuung: Angebot größer als Nachfrage

Insgesamt sei das Angebot größer als die Nachfrage. 81 Prozent der Kindergärten haben nach 13 Uhr offen, ab 14 Uhr haben noch rund 77 Prozent der Kindergärten geöffnet - wo aber nur 20 Prozent der eingeschriebenen Kinder anwesend seien. Die Anzahl der Kinder ab 14 Uhr sei auch nach dem wiedereingeführten Elternbeitrag 2018 – der für eine Betreuung ab 13 Uhr anfällt – stabil geblieben, sagte Alexander Stöger von der Abteilung Statistik des Landes. Lediglich jene, die zuvor um 13.15 Uhr abgeholt wurden, würden nun um 13 Uhr abgeholt.

Die Daten insgesamt seien sehr erfreulich mit einem guten Angebot, gleichzeitig werde weiter nach Bedarf ausgebaut, so Haberlander.

110 Millionen Euro Investitionen in Erweiterung

So sei der Bedarf für zusätzliche 18 Krabbelstubengruppen und 30 Kindergartengruppen sowie zwölf Hortgruppen bestätigt, es werden noch weitere dazukommen. Aktuell befinden sich im laufenen Bau- und Finanzierungsprogramm 110 Kindergartenprojekte, 67 Krabbelstubenprojekte und neun Hortprojekte. Das entspricht einem Investitionsvolumen von rund 110 Millionen Euro.

Vorgemerkt und in Planung sind zudem 17 Hortbauprojekte, 79 Krabbelstubenbauprojekte und 120 Kindergartenbauprojekte. Das geschätzte Investitionsvolumen beläuft sich auf 69,3 Millionen Euro.

Jahresförderung wird ausbezahlt

235 Millionen Euro investiert das Land OÖ im Jahr 2020 in den Bereich Kinderbildung und –betreuung, um sechs Millionen Euro mehr als 2019. Die reguläre Jahresförderung von 170 Millionen Euro für die Gemeinden wird gänzlich ausbezahlt, egal ob Betreuungseinrichtungen während Corona offen oder geschlossen waren.

Ferienbetreuung wird wegen Corona ausgeweitet

Aufgrund der Corona-Krise wird heuer verstärkter Bedarf der Sommerbetreuung geben. Die reguläre Förderung für die Gemeinden für die Sommerbetreuung wird dieses Jahr auf 500.000 Euro verdoppelt. Die Gemeinden waren hier im Mai angehalten, eine Bedarfsabfrage zur Sommerbetreuung durchzuführen. „Die Gemeinden werden die Öffnungszeiten ausweiten, dafür wurde die Sonderförderung aufgestockt. Die Gemeinden erhalten hier eine Förderung, wenn sie die Öffnungszeiten verlängern, die Schließtage reduzieren oder sich je nach Möglichkeit anders behelfen. Rund um Kronstorf findet zum Beispiel ein Zusammenschluss von drei Gemeinden für entsprechende Sommerbetreuung statt“, so Haberlander.

Steigender Personalbedarf

Die steigende Zahl der betreuten Kinder bringt auch mit sich, dass mehr Personal gebraucht wird. Im Jahr 2019/20 sind insgesamt 10.142 Personen in institutionellen Einrichtungen in OÖ beschäftigt, um 350 Arbeitsplätze mehr als im Jahr davor. „Aktuell suchen wir rund 200 Personen in den unterschiedlichsten Bereichen der Kinderbetreuung“, so Haberlander. Sie wünscht sich, dass vermehrt auch junge Männer ihren beruflichen Weg in diese Richtung einschlagen. „Wir werben hier schon in den Mittelschulen, auch den Zivildienst kann man in einer Kinderbetreuungseinrichtung absolvieren.“ Stellenangebote sind auf www.ooe-kindernet.at zu finden.

SPÖ fordert „Masterplan“

Nicht zufrieden mit den Entwicklungen zeigt sich SPÖ-Familiensprecherin Landtagsabgeordnete Petra Müllner mit der Bilanz: Für unter-3-Jährige würden hunderte Plätze fehlen, die zu kurzen Öffnungszeiten würden zu Stress in den Familien führen, die zu großen Gruppen würden die Qualität vermindern. Sie fordert einen „Masterplan für Kinderbetreuung“ samt Finanzierung, Personal und Zeitplan von Haberlander.


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