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"Die Linzer müssen selbst über die Ostumfahrung entscheiden können"

Jürgen Affenzeller, 29.06.2020 17:12

LINZ. Das letzte Wort über ein einschneidendes Projekt wie die Linzer Ostumfahrung müssen die Bürger selbst haben. Aus diesem Grund fordern die NEOS Linz am 2. Juli im Gemeinderat eine Volksbefragung dazu im September 2021.

Die aktuell fixierte Trassenführung soll mitten durch das Naherholungsgebiet Schiltenberger Wald und Traunauen geschlagen werden und direkt am zukünftigen neuen Stadtteil am Kasernenareal Ebelsberg vorbeiführen. Foto: NEOS Linz

In den nächsten zehn Jahren soll die Linzer Ostumfahrung Realität werden. „Die sogenannte stadtnahe Trasse der neuen Autobahn soll die Traunauen durchschneiden und mitten durch Ebelsberger Wohngebiet gebaut werden, obwohl es besser geeignete Trassenführungen gibt, die jahrelang favorisiert wurden. Linz muss sich entschlossen gegen diese Transitautobahn mitten durchs Stadtgebiet wehren, die Bürger müssen entscheiden“, fordert Lorenz Potocnik von NEOS Linz: Gemeinsam mit der Wahl im September 2021 soll eine Volksbefragung zur stadtnahen Trasse der Ostumfahrung stattfinden.

Naherholungsgebiete betroffen 

Die aktuell fixierte Trassenführung soll mitten durch das Naherholungsgebiet Schiltenberger Wald und Traunauen geschlagen werden und direkt am zukünftigen neuen Stadtteil am Kasernenareal Ebelsberg vorbeiführen: „Die Ostumfahrung hat für die Pendler und die Linzer Bevölkerung keinerlei Nutzen, sondern ist eine reine Transitautobahn mit täglich 15.000 PKW und LKWs. Durch den Ausbau in Tschechien entsteht die kürzeste Verbindung von Berlin und Prag Richtung Südosteuropa – der gesamte Transit würde durch den Linzer Süden rollen. In Summe würden über 90 Hektar wertvoller Wald, Auen, Grünland und Wohngebiet vernichtet werden“, ist Lorenz Potocnik fassungslos.

„Kein Drüberfahren über die Bevölkerung“

Die davor viele Jahre lang als besteingestufte Trassenführung über Gallneukirchen/Schweinbach und an Enns und dem Ennshafen vorbei würde hingegen den Transitverkehr großräumig umleiten und den Zentralraum nicht belasten. Man kann eine Transitautobahn durchs Stadtgebiet politisch natürlich planen, aber das letzte Wort müssen bei einem derart einschneidenden Projekt die Linzer Bürger haben, so Lorenz Potocnik: „Wo sonst wenn nicht hier sollen die Linzerinnen und Linzer entscheiden? Ein Drüberfahren wie zu Hiesls Zeiten kann und wird es nicht geben. Bürgermeister Klaus Luger und Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner werden sich eine blutige Nase holen, wenn sie glauben, das Projekt ohne Bürgerbeteiligung durchdrücken zu können.“

Die Lösung liegt auf der Hand: Gemeinsam mit der Gemeinderatswahl Ende September 2021 soll im Rahmen einer Volksbefragung aller Linzer Wahlberechtigten entschieden werden, ob das Projekt auf Linzer Stadtgebiet umgesetzt werden kann. Speziell Bürgermeister Klaus Luger wird dann endlich Farbe bekennen müssen, auf welcher Seite er stehe, so Potocnik.


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