Leader-Projekte: "Ländlicher Raum muss Gewinner dieser schwierigen Zeit sein"
OÖ/NÖ. Gesamt 154 Millionen Euro an Investitionen, knapp 2.000 Projekte und 3.600 aktive Akteure: Das ist die Bilanz der aktuellen Leader-Periode 2014 bis 2020 in Oberösterreich und Niederösterreich. Die zuständigen Landesräte Max Hiegelsberger (OÖ) und LH-Stellvertreter Stefan Pernkopf (NÖ) wollen die Zusammenarbeit über die Landesgrenzen die nächste Periode ab 2023 weiter verstärken.
Nach einem gemeinsamen Arbeitsgespräch in Linz präsentierten die beiden die Bilanz vor Presse.
In den 20 Leader-Regionen in Oberösterreich (davon zwei grenzüberschreitend mit Salzburg) wurden in der aktuellen Periode 2014 bis 2020 bislang 1.063 Projekte umgesetzt und Investitionen von über 71 Millionen Euro getätigt. Rund 1.600 Aktive arbeiten in Oberösterreich ehrenamtlich in den Gremien mit. „In Oberösterreich sind mit den 20 Leader-Regionen fast alle Gemeinden dabei, außer die Statutarstädte“, so Hiegelsberger.
Gerade die abgelaufene Periode habe gezeigt, dass es einige Meilensteine gab, so Hiegelsberger. Er nennt als Beispiele das „One-stop-shop“-Prinzip in der Agrarabteilung des Landes OÖ oder die Intensivierung der Förderung von Kleinprojekten bis 5.700 Euro Investitionen. „Jeder soll das Gefühl haben, mit jeder Idee kommen zu können“, so Hiegelsberger. Umgesetzt wurde auch ein Ausflugsführer.
In Niederösterreich gibt es aktuell 18 Leader-Regionen, die seit 2014 insgesamt 891 Projekte umgesetzt und damit Investitionen von 83 Millionen Euro ausgelöst haben. „Das ist ein Turbo für die Regionen und für den gesamten ländlichen Raum“, so Pernkopf.
Erfolgsfaktor „Mensch vor Ort“
„Die besten Ideen entstehen dann, wenn sich Menschen in den Regionen selbst Gedanken machen und versuchen, zu begeistern“, so Hiegelsberger. „Mir ist wichtig: Diese Projekte laufen deswegen so gut, weil sie nicht von der EU angeschafft sind, sondern direkt in der Region generiert worden sind, von den lokalen Arbeitsgruppen“, unterstreicht Pernkopf. „Die Regionalentwicklung lebt von den Menschen vor Ort, Erfolgsfaktor ist auch die Autonomie der Regionen, diese entscheiden selbst, was finanziert wird“, erläutert auch die Sprecherin der OÖ. Leader-Regionen Susanne Kreinecker. „Gemeinsam und miteinander wachsen“, sei das Motto, so auch Obmann Thomas Heindl, Verein der NÖ Leader-Regionen.
Pandemie brachte „Renaissance des ländlichen Raums“
Hiegelsberger wie Pernkopf unterstreichen die Bedeutung der Leader-Projekte für die Regionalentwicklung, zur Lebensqualität und zur Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum. Die Pandemie habe eine „Renaissance des ländlichen Raums“ gebracht. „Das sehen wir als Chance“, so Pernkopf. Gemeinsam Ziel: Der ländliche Raum muss Gewinner dieser schwierigen Zeiten sein.
Gemeinsam wolle man die Zusammenarbeit zwischen OÖ und NÖ nun auch weiter ausbauen. Viele Anknüpfungspunkte gibt es vor allem in den Grenzregionen. Bisherige Beispiele sind Projekte wie „Vierkanter“ oder „mostTRAUN4TLEr“.
Finanzierung weiter gesichert
Leader bleibt Bestandteil des neuen Europäischen Landwirtschaftsfonds, die Finanzierung ist gesichert. In den Übergangsjahren bis zur nächsten Periode ab 2023 bekommt OÖ zusätzliche Mittel in Höhe von rund 14,5 Millionen Euro, Niederösterreich 17 Millionen Euro.
„Ab 2023 heißt es dann weiter volle Kraft für unsere Regionen. Wir wollen einen Fokus legen auf Projekte, die Wertschöpfung und Arbeitsplätze für die Regionen bringen, die Natur und Kultur unserer Regionen hervorkehren und verbinden und die den Klimaschutz und die Energiewende voranbringen“, unterstreicht Pernkopf.
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