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LINZ. Für die Stadt Linz hat die Firma Weatherpark ein Klimaszenario erstellt, das zeigt, was passiert, wenn Grünflächen nicht ausreichend geschützt werden und Hochhäuser in Kaltluftschneisen gebaut werden. Dieses Worst-Case-Szenario soll auch die Stadtpolitik zum Handeln bewegen. Der Bericht macht deutlich, wie sehr Linz auf Grünflächen, Kaltluftschneisen und eine klimasensible Stadtplanung angewiesen ist.

Im schlimmsten Fall könnte der Hitzestress für Linzer bis 2050 enorm werden. (Foto: Stadt Linz)
Im schlimmsten Fall könnte der Hitzestress für Linzer bis 2050 enorm werden. (Foto: Stadt Linz)

„Die simulierten Szenarien zeigen auf, dass wir alles tun müssen, um unseren Grüngürtel, die Frischluftschneisen und die innerstädtischen Grünanlagen nachhaltig zu sichern. Das bedeutet auch, dass wir zu einem nachhaltigeren und sensibleren Umgang mit der Ressource Boden kommen müssen und endlich ein Baumschutzgesetz brauchen. Zudem müssen wir den Ausstieg aus den fossilen Energien mutig vorantreiben, um unsere CO2 Emissionen drastisch zu reduzieren“, so Klimastadträtin Eva Schobesberger.

Drastisches Szenario

Im Linzer Norden und in der Innenstadt wurden sehr drastische Annahmen getroffen: Für die Innenstadt wurde eine intensive Verdichtung und die Entfernung des Baumbestandes angenommen. Für den Linzer Norden wurden Eingriffe in den Grüngürtel und der Bau von Hochhäusern quer zur Windrichtung simuliert. Damit sollte die Bedeutung von innerstädtischem Grün, dem Grüngürtel und Frisch- und Kaltluftschneisen untersucht werden. Auch für den Linzer Süden wurde ein übersteigertes Szenario entwickelt.

Je dichter verbaut, desto heißer

In einem „Weiter-so-wie-bisher“-Szenario ohne konsequenten Klimaschutz im Zeitraum 2021-2050 würden unterschiedliche Veränderungen auftreten. Vor allem wären urbane Gebiete, die von Asphalt und Beton geprägt sind, besonders stark von Hitze betroffen sein. In Linz betrifft dies die dicht verbauten innerstädtischen Gebiete sowie größere Gewerbe- und Industrieflächen. Hier ist künftig von höchster Hitzebelastung und hohem Hitzestressniveau auszugehen.

Gefährdung der Gesundheit

Die Folgen von länger andauernder Hitze sind nicht zu unterschätzen. Das Bundesumweltamt warnt seit Jahren vor der zunehmenden Hitzegefahr. Wenn es lange heiß bleibt und in der Nacht nicht mehr abkühlt, sind vor allem ältere Menschen, Kleinkinder und (chronisch) kranke Menschen gefährdet. Durch Hitze können auch Erkrankungen ausgelöst werden, wie Erschöpfung, Ausschlag, Krämpfe oder der besonders bedrohliche Hitzeschlag. Bei der Hitzewelle 2003 in Europa gab es laut der Weltgesundheitsorganisation WHO 70.000 Hitzetote.

Haselgraben wir als wichtige Kaltluftbahn genannt

Die Firma Weatherpark gab anhand der Szenarien Empfehlungen ab. Wichtig sei eine zukunftsweisende Planung und Handlung. Es sei „nicht nur notwendig auf die Ist-Situation zu reagieren, sondern auch die zu erwartenden Veränderungen (durch die Stadtentwicklung und den Klimawandel) zu berücksichtigen.“ Dazu zähle auch die Abwägung, welche Flächen in Zukunft noch bedeutender für das Stadtklima sein werden, hier wird beispielsweise der Haselgraben als Kaltluftbahn angeführt.

Schutz von Grünflächen, Vegetation und Parks

In Zukunft müssten sich weitere Sektoren verändern. Die Mobilität müsse auf eine Reduktion des Auto- und Motorradverkehrs setzen, die Aufteilung des öffentlichen Raums neu gedacht werden. Auch in Bezug auf Arbeitszeiten und Homeoffice wird die Klimakrise Auswirkungen haben. Eine zentrale Maßnahme wird der Schutz und die Erweiterung der Vegetation in der Innenstadt sein. Auch den Grünflächen und den Parks in der Stadt kommt eine große Bedeutung zu.

„Die Szenarien zeigen eindrucksvoll, welche Herausforderungen sich aus dem Klimawandel für Linz ergeben. Es ist daher äußerst wichtig, dass wir Klimaschutz und Klimaanpassung bei Stadtentwicklungsprojekten von Anfang an berücksichtigen“, betont Hans-Martin Neumann, Geschäftsbereichsdirektor Planung, Technik und Umwelt der Stadt Linz.


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