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Polit-Streit um Donauufer: Linzer Volkspartei sieht "dringenden Handlungsbedarf" in Urfahr

Anna Fessler, 17.02.2023 14:29

LINZ. Die Linzer Volkspartei fordert eine Attraktivierung des Donauufers, unter anderem durch die Umsetzung der Badebucht. Vizebürgermeister Martin Hajart möchte, dass die Pläne und Kosten dafür in der Stadtsenatssitzung am 27. Februar „auf den Tisch gelegt werden“.

Die Badebucht wurde erst versprochen, nun scheint sie untergegangen zu sein. (Foto: Linz will eine Badebucht)

Am Dienstag hat sich die ÖVP Linz in einer Sonder-Sitzung mit dem Thema Wasserbucht im Speziellen und der Gestaltung des Donauufers befasst. Nun fordert die Volkspartei, dass in einem ersten Schritt das Ufer neu gestaltet wird, die Stadt Linz einen Teil des Uferbereichs pachtet, die Badebucht umgesetzt wird und ein „Donau-Plan“ von Alt-Urfahr bis Auhof entwickelt wird.

„Gesamtplan für Donau nötig“

Ein Gesamtplan für die Donau von Alt-Urfahr bis nach Dornach/Auhof sei nötig, sagt Hajart. Bei der Konzepterstellung solle die Bevölkerung mit eingebunden werden, um Nutzungskonflikten und Spannungen vorzubeugen. Im Winterhafen kann sich Hajart ein Wassersportzentrum vorstellen - dort gäbe es bereits engagierte Vereine. Für die Fläche unter der Neuen Eisenbahnbrücke schwebt ihm ein Sportpark vor. Die Idee sei allerdings mit dem Hinweis, dass es sich um ein Hochwasserschutzgebiet handle, vom Tisch gewischt worden, sagt Hajart. Er sieht auf der Urfahraner-Seite „dringenden Handlungsbedarf“.

ÖVP Linz fordert Umsetzung der Donaubucht

Das Land OÖ gab wasserrechtlich grünes Licht für das Projekt Donaubucht, die ursprünglich mit 3 Millionen Euro bezifferten Kosten dafür, fallen aber um einiges höher aus. Eine endgültige Kostenberechnung dazu liegt noch nicht vor. Diese soll gemeinsam mit den konkreten Plänen in der Stadtsenatssitzung am Montag, 27. Februar auf den Tisch gelegt werden, fordert Hajart. Es könne nicht sein, „dass einer der schönsten Plätze in Linz einfach vor sich hin darbt. Die Stadt muss aktiv werden, kann beispielsweise rasch den Uferbereich freundlicher gestalten.“, so der Vizebürgermeister. Mit ordentlichen Sitzstufen könne man bereits viel erreichen, das zeige sich im Bereich der Neuen Eisenbahnbrücke.

Grüne weisen auf Kostenzuschuss des Bundes hin

Die Grünen weisen im Zusammenhang mit Hajarts Plänen erneut darauf hin, dass man bis zu 50 Prozent der Kosten für die Badebucht beim Bund beantragen könne. „Das Jahrmarktgelände liegt schon viel zu lange brach und muss endlich entsiegelt werden, um den Hitzeinseleffekt einzudämmen. Deshalb muss die Stadt jetzt die Chance nutzen, das Geld vom Bund abzuholen, um die Wasserbucht von den Plänen an das Flussufer zu bringen, damit Linz endlich näher an die Donau rückt“, sagt Klimastadträtin Eva Schobesberger.

Pacht eines Uferstreifens in Urfahr

Die Linzer VP will zudem, dass die Stadt Linz einen Teil des Uferbereichs in Urfahr von der Via Donau pachtet. Damit könne man den Liegeplatz des Salonschiffs Fräulein Florentine zu leistbaren Preisen vermieten und die Zukunft des Salonschiffs sichern. Generell soll „die Donau mehr in die Stadt integriert werden“, wie es in mehreren deutschen Städten an Flüssen bereits der Fall sei. So könne man den Fluss mit Gastronomie oder Sportmöglichkeiten integrieren. Als positives Beispiel werden etwa die Düsseldorfer Kasematten genannt, dort liegen am Rheinufer mehrere Lokale und Schiffsanlegestellen.

SPÖ bezeichnet Forderungen als „Billigen Populismus“

Planungsstadtrat Dietmar Prammer (SPÖ) ist über die Veröffentlichung der Pläne im Hinblick auf eine Pacht des Uferstreifens verärgert. Der Vizebürgermeister habe vertrauliche Gespräche mit der Via Donau an die Öffentlichkeit gebracht und damit der Angelegenheit „einen Bärendienst erwiesen“.

Die Forderungen der ÖVP bezeichnet er als „Billigen Populismus mit teuren Folgen“. Man stehe weiterhin dazu, den Donauraum zu attraktivieren und als Ruhe- und Erholungsfläche zu sichern. Die Kosten für die Wasserbucht seien aber aus aktueller Sicht nicht tragbar, so Prammer. Die Finanzierung des Hallenbads in Ebelsberg besitze für die Linzer SPÖ eine höhere Priorität als die Donaubucht. Die erhöhten Projektkosten für die Badebucht seien durch Verzögerungen, bedingt durch Abstimmungen mit dem Land OÖ und dem städtischen Marktamt, und Unklarheit über Entsorgungskosten für verunreinigtes Erdreich entstanden.


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