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"Jahrhundertchance": Soft-Start für Linzer Digital-Uni im Herbst

Anna Fessler, 07.07.2023 15:59

LINZ. Die neue Digital-Uni (IDSA) soll im Herbst einen Soft-Start hinlegen – mit einem modularen Studienprogramm. Der Andrang für die „Summer School“ im Vorfeld sei bereits groß, sagte Gründungsrektorin Stefanie Lindstaedt bei der Präsentation ihrer Vision für die neue Universität. Ein Doktoratsstudium soll ab Ende 2024 möglich sein, 2025 das erste Masterstudium.

V.l.n.r.: Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner, Bürgermeister Klaus Luger, Claudia von der Linden (Vorsitzende Gründungskonvent), Landeshauptmann Thomas Stelzer, Gründungspräsidentin Stefanie Lindstaedt und Martin Polaschek (Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung) (Foto: IDSA)

Dass es ein eingeschränktes Programm werden würde war wohl jedem klar: das Ziel ist nun, bis Ende 2027 einen eigenen Campus mit 30 Professoren und etwa 400 Studierenden aus aller Welt zu schaffen, langfristig sollen es einige Tausend Studierende werden, die internationale Spitzenwissenschaft auf höchstem Niveau betreiben.

„Chance des Jahrhunderts“

Lindstaedt sieht die IDSA-Gründung als „Chance des Jahrhunderts“. Die Universität soll künftig eine interdisziplinäre Grundlagenforschung betreiben, die Studien sollen aus Projekten statt aus Vorlesungen bestehen. Auch wolle man mit allen Playern am Standort eng zusammenarbeiten, etwa mit der Kunstuniversität und der Johannes Kepler Universität (JKU). Nächste Woche werde sie dazu in erste Gespräche mit dem künftigen JKU-Rektor Stefan Koch treten.

Eingliederung von KI-Institut der JKU kein Thema

Der Frage, ob Teile der JKU – konkret das Institut für Künstliche Intelligenz von Sepp Hochreiter – in das IDSA eingegliedert werden sollen, verneinte Lindstaedt. Das sei für die nächsten vier Jahre sicher kein Thema. Ihr gehe es vor allem darum, eine Win-Win Situation für beide Universitäten zu schaffen und keine Inhalte zu duplizieren. Die tiefere Informatik bleibe an der JKU, das IDSA werde Informatik mit anderen Disziplinen verknüpfen, so die Gründungsrektorin am Freitag.

Kernteam im Aufbau

Die Universität soll künftig auch „coole Technologien“ für die Lehre entwickeln, die Rede war von Projekträumen, die optimal auf hybrides Lernen ausgelegt sind, Augmented Reality bis zu Hologrammen. Nun geht es erst einmal darum, bis im Frühjahr 2024 ein Kernteam aufzubauen. Die Position des Verwaltungschefs wurde mit 30. Juni ausgeschrieben, bisher gäbe es 40 Bewerbungen. Im Herbst werden weitere Schlüsselpositionen ausgeschrieben.

Start im Sommer mit Founding Lab

Das „Founding Lab“ der Digital-Uni bietet in Kooperation mit dem Ars Electronica Center ab Sommer erste Studienblöcke an. Am 23. August 2023 startet die „Summer School“, für die bereits über 200 Bewerbungen auf die 15 verfügbaren Fellow-Plätze für Lehrende eingelangt sein sollen – auch von internationalen Kunstpreisträgern, renommierten Instituten wie Stanford und dem Massachusetts Institute of Technology oder Unternehmen wie Google. Für Studierende bietet die Summer School 75 Plätze.

„Die rasche Gründung ist gut, die Digitalisierung schreitet ebenso schnell voran“

Dass der Zeitplan ein straffer ist, räumten die Anwesenden ein – als ambitioniert bezeichnete ihn Lindstaedt, als sportlich Landeshauptmann Thomas Stelzer. Wissenschaftsminister Martin Polaschek meint: „Die rasche Gründung ist gut, die Digitalisierung schreitet ebenso schnell voran.“ Bürgermeister Klaus Luger, der im Vorfeld mehrfach eine Verschiebung des Starts gefordert hatte, sagte es sei wichtig, dass es den „Soft-Start“ für die internationale Sichtbarkeit gäbe. Sowohl Luger als auch Stelzer und Polaschek sagten der Gründungsrektorin ihre volle Unterstützung zu.


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