Innenstadtkonzept: Startschuss für Planungsgruppe
LINZ. Die Linzer Innenstadt soll, wie berichtet, neu gedacht werden. Nun wurde eine Gruppe aus vier Planungsbüros unter der Leitung der Modul5 GmbH beauftragt, die heute erste Ideen und Vorhaben präsentierte. Die Linzer sollen in die Entwicklung des Konzepts ebenfalls eingebunden werden, der Beteiligungsprozess startet bereits im Oktober.
Ende 2024 soll das Linzer Innenstadt-Konzept vorliegen und zu diesem Zeitpunkt auch konkrete Handlungsempfehlungen enthalten. Im Wesentlichen geht es um die Frage, wie das Linzer Stadtzentrum der Zukunft aussehen soll. Ein besonderer Fokus wird auf den öffentlichen Räumen liegen.
Konzeptphase ein Jahr, Umsetzung über mehrere Jahre
Die Umsetzung ist als Prozess zu verstehen und wird einige Jahre dauern, dennoch sollen erste Schritte bereits parallel zur Konzepterarbeitung umgesetzt werden. Ein Beispiel ist die bereits angekündigte Umwandlung der südlichen Landstraße in eine Fußgängerzone, auch der Martin-Luther-Platz soll nicht bis zum finalen Konzept warten müssen. Für den Hauptplatz wird es bekanntlich einen eigenen Wettbewerb geben.
Öffentlicher Raum, Mobilität, Handel
Stadtentwicklungsdirektor Hans-Martin Neumann sprach die wesentlichen Punkte an:
- eine Balance finden zwischen der regen Bautätigkeit in der Innenstadt und dem Erhalt historischer Substanz
- die Gestaltung der öffentlichen Räume, etwa des Hauptplatzes und des Martin-Luther-Platzes
- Die Reduzierung des Durchzugverkehrs, insbesondere im Neustadtviertel
- neue Zugänge, um dem Strukturwandel im Einzelhandel (mehr online-Käufe) zu begegnen
Stichwort Erlebnisqualität
René Ziegler, vom Planungsbüro Modul5 GmbH meinte bei der Präsentation: „Wir beginnen nicht bei Null.“ Es gäbe eine Stadtstrategie, ein Klimawandelanpassungskonzept, ein Mobilitätskonzept sowie konkrete Projekte. All dies werde in das Konzept eingebettet. Das Wort „Erlebnis“ fiel dabei häufiger, Oliver Schulze vom Planungsbüro Schulze+Grassov aus Kopenhagen bezeichnete es als guten gemeinsamen Nenner. Claudia Nutz von Nutzeffekt sprach davon, dass es um das Erlebnis der Innenstadt gehe: „Aus der Nutzerperspektive zu denken ist daher ein Muss für uns.“ Die Innenstadt sollte laut Nutz ein Ort für alle Linzer sein, im Sinne der Teilhabe.
Ab Oktober: Bürgerbeteiligung online und vor Ort
Auch an der Konzipierung teilhaben sollen die Bürger: zwischen Oktober und November können auf einer Online-Plattform ein Fragebogen zur Innenstadt ausgefüllt und konkrete Vorschläge eingebracht werden. Auch beim Innovationshauptplatz in der Pfarrgasse gibt es diese Möglichkeit, von Oktober bis November werktags zwischen 8 und 17 Uhr. Zusätzlich können interessierte Linzer am 20. Oktober von 14 bis 17 Uhr am Taubenmarkt Ideen zur Entwicklung der Innenstadt vorschlagen.
Ab Mitte des kommenden Jahres sollen erste, konkrete Projekte angegangen und umgesetzt werden.
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