Wechsel in der Linzer Clubszene: Spielplatz geht, Speakeasy kommt

Zehn Lokale in Linz und Umgebung zu betreiben ist das Ziel, das die KaBB Gastro GmbH rund um Philipp Kaufmann als Gründer der gleichnamigen Gruppe verfolgt. Der Start erfolgte mit dem Beenie.all.day, hinzu kamen der LunzerWirt, das Cubus, das Rechyyy’s und der Oberwirt. Als Nächstes steht die Renovierung des Gasthauses Lindbauer an, das die Kaufmann-Gruppe inklusive dazugehörigem Würstelstand übernommen hat. Laut deren Sprecher Sebastian Luger sei bereits alles abgewickelt und unterschrieben, man hoffe das Gasthaus noch 2024 eröffnen zu können.

Promenadenhof-Deal geplatzt

Der rasch voranschreitenden Expansion wurde im Oktober ein Dämpfer versetzt, als die Übernahme des Promenadenhofs platzte. Die Eigentümer Elfi und Robert Seeber führten den OÖN gegenüber aus, dass Kaufmann dreimal nicht zur Vertragsunterzeichnung erschienen und wochenlang nicht erreichbar gewesen sei. Nun machen die Seebers bis zur geplanten Schließung des Restaurants Ende 2025 weiter. Der Hauseigentümer – das Land OÖ – wird dann eine Generalsanierung vornehmen. Luger sagt dazu: „Für uns war die Verhandlung eigentlich noch nicht beendet, aber wir nehmen das so zur Kenntnis. Wir wollen keinen Rosenkrieg führen.“

Kaufmann-Gruppe übernimmt erstes Nachtlokal

Ohnehin richtet sich der Blick bereits auf das nächste Projekt: erstmals will die Gastrogruppe einen Nachtclub betreiben. Dort, wo sich derzeit noch der Club „Spielplatz“ befindet, zwischen Ars Electronica Center und Stadtwerkstatt, will die Kaufmann-Gruppe eine Art Speakeasy eröffnen – allerdings werde derzeit noch am Konzept und am neuen Namen gefeilt, teilt Luger auf Nachfrage mit.

Man sehe das Lokal auch, aber nicht ausschließlich, als eine Erweiterung für die Event-Schiene des Cubus. Durch die unmittelbare Nähe zum Cubus habe sich der Schritt angeboten, ein großer Einstieg in die Nachtgastronomie sei nicht geplant. Der Start wird für das zweite oder dritte Jahresviertel 2024 anvisiert.

Eigentümer wollte Club ursprünglich wiedereröffnen

Der derzeitige Betreiber Markus Eppich ist nicht glücklich darüber, den „Spielplatz“ aufgeben zu müssen. Der Club hat 2016 eröffnet, Eppich war dort erst als Kellner beschäftigt und stieg im Jänner 2019 als 50-prozentiger Teilhaber ins Unternehmen ein. Zunächst schien alles gut – der Club vereinte mehrere Musikrichtungen unter einem Dach und die Gäste feierten dort bis in die frühen Morgenstunden. Auch durch die Pandemie habe man es dank der Unterstützungsgelder gut geschafft, sagt er.

Endgültiges Aus für „Club Spielplatz“-Konzept

2022 schied sein Geschäftspartner unerwartet aus dem Unternehmen aus, Eppichs Plan war es, den Club wieder zu öffnen und an das frühere Erfolgskonzept anzuknüpfen. Aufgrund mehrerer Faktoren, auf die er derzeit nicht näher eingehen will, sei er jedoch gewissermaßen gezwungen gewesen, den „Spielplatz“ zu verkaufen. Er hätte sich auch gewünscht, dass der neue Besitzer das bestehende Konzept übernimmt und den Spielplatz weiterführt, sagt Eppich zu Tips. Umso trauriger mache es ihn, dass er nun das endgültige Aus bekannt geben müsse. Bei der Stadt Linz hätte er um Unterstützung für den Erhalt des Szeneclubs gebeten, jedoch keine bekommen.

Bei seinen Gästen, den Künstlerin und DJs möchte er sich für die unvergesslichen Feiernächte bedanken und auch bei den ehemaligen Mitarbeitern, Geschäftspartnern und seiner Familie, „die alle dieses Erfolgskonzept mitgetragen haben. Lebt, liebt, lacht und tanzt!“, sagt Eppich.