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Befragung zum Volksgarten: Anrainer wollen Natur, mehr Toiletten und Beleuchtung; Präsentation konkreter Maßnahmen am 7. Februar

Marlis Schlatte, 06.02.2024 17:21

LINZ. Der Volksgarten steht bereits seit längerer Zeit in Diskussion. Für Unsicherheit bei der Bevölkerung sorgen etwa Randgruppen, die sich in der Parkanlage, vor allem bei der Straßenbahnhaltestelle Goethekreuzung versammeln. Um die Situation zu verbessern, beauftragte der Linzer Stadtsenat die Erarbeitung eines Konzepts für die Aufwertung des Volksgartens. Erste Maßnahmen werden morgen vorgestellt. Parallel dazu wurde eine Befragung der Anrainer durchgeführt, dessen Ergebnisse nun vorliegen.

Konkrete Maßnahmen für eine Attraktivierung des Volksgartens werden am Mittwoch, 7. Februar, bekannt gegeben. (Foto: Volker Weihbold)

Rund 3.600 Personen wurden eingeladen, an der Anrainer-Befragung im Dezember 2023 zum Linzer Volksgarten teilzunehmen. 900 Bürger ab 16 Jahren beteiligten sich schlussendlich daran, was im Vergleich zu ähnlichen Befragungen dieser Art eine überdurchschnittlich hohe Quote sei, betont Bürgermeister Klaus Luger. Das weise schon darauf hin, dass es sich hierbei um einen Ort handle, bei dem es vielen wichtig sei, wie er sich entwickle.

Befragt wurden die Teilnehmer unter anderem über das Sicherheitsempfinden, die sanitären Verhältnisse, das Verkehrsverhalten der Besucher, die Beurteilung des Zustandes der Volksgartenanlagen und die Zufriedenheit mit den bestehenden Angeboten. Außerdem konnten die Befragten ihre Wünsche im Hinblick auf die Gestaltung der Parkanlage äußern.

Was der Volksgarten für die Befragten sein soll

Knapp 70 Prozent der Teilnehmenden besuchen oder durchqueren den Volksgarten täglich oder mehrmals in der Woche. Ein Großteil jener, die den Park nur selten oder gar nicht besuchen oder durchqueren, vermeiden diesen Weg aufgrund der Personen, die sich dort aufhalten oder der Sorge, dass ihnen etwas passieren könnte.

Für die meisten Teilnehmer soll der Volksgarten als Stück Natur in der Stadt zur Verfügung stehen, der als Treffpunkt ohne Konsumzwang genutzt werden kann. Zirka die Hälfte der Befragten sieht den Volksgarten als geeigneten Veranstaltungsort. Mehr Ablehnung als Zustimmung gab es hingegen für die Möglichkeit, den Volksgarten mit Gastronomie zu beleben. Als Marktplatz wird der Park sogar ganz abgelehnt.

Positiv und negativ bewertete Orte

Zu den beliebtesten Orten der Befragten im Volksgarten gehören der Schachplatz, der Spielplatz sowie der zentrale Platz unter der Linde beim Musiktheater. Als negativ eingestuft wurden wiederum das Areal um das Jahn-Denkmal und vor allem das Areal um das Stelzhamer-Denkmal sowie die Haltestelle Goethekreuzung.

In Bezug auf die Sauberkeit wurde auch wieder der Schachplatz gut bewertet, ebenso die Wege. Die Sitzgelegenheiten rund um die Haltestelle sowie bei den Toiletten hingegen wurden dafür besonders schlecht beurteilt.

E-Scooter-Verbot gewünscht

Was den Sanitärbereich generell betrifft, fordern mehr als die Hälfte der Befragten mehr Kapazitäten im Volksgarten. Auch der Zustand der bestehenden Toiletten werden von über 80 Prozent bemängelt. Am häufigsten wurde die Beleuchtung genannt, die es im Park zu verbessern gelte, auch wenn der Zustand grundsätzlich im grünen Bereich ist.

Und auch ein E-Scooter-Verbot im Volksgarten wünschen sich viele der Teilnehmer, weil diese aufgrund der Geschwindigkeit und wegen Rücksichtslosigkeit der Fahrer zu gefährlich seien.

Über 80 Prozent fühlen sich nachts unsicher

Beim Thema des Sicherheitsempfindens gibt es deutliche Unterschiede zur Tages- und Nachtzeit. Während sich tagsüber knapp 63 Prozent eher oder sehr sicher fühlen, sind es abends bzw. nachts nur 16,5 Prozent. Für den Stadtsenat besonders alarmierend ist dabei der Anteil von mehr als der Hälfte der Befragten, die sich zu späterer Stunde sehr unsicher fühlen.

Gründe für das Unsicherheitsgefühl sind zum einen Personen, die sich häufig im Volksgarten aufhalten und dabei anderen Leuten ein ungutes Gefühl geben würden. Darauf bezugnehmend gab es auch den Grund des Alkohol- und Drogenmissbrauchs. Und auch die mangelnde Beleuchtung trage dazu bei, dass sich Personen im Volksgarten nicht wohl fühlen.

Erkenntnisse für die Stadt

Für Sicherheits-Stadtrat Michael Raml (FPÖ) bestätigen die Ergebnisse der Befragung viele Punkte zum Volksgarten, einiges ist aber auch neu aufgekommen. Mit gezielten Maßnahmen soll das subjektive Sicherheitsgefühl im Volksgarten wieder gestärkt werden.

Integrations-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) betont, dass es keine No-Go-Zonen im Ballungsraum geben dürfe, die Menschen aufgrund bestimmter Gegebenheit meiden. Darum sollen nun gemeinsam mit der Stadt, dem Ordnungsdienst und der Volkshilfe verbessernde Maßnahmen umgesetzt werden.

„Die vorliegenden Ergebnisse der Befragung bieten uns eine Hilfestellung bei den zu treffenden Maßnahmen. Vor allem den Sicherheitsbedenken in den Abend- und Nachtstunden sowie dem Bedürfnis der Linzerinnen und Linzer nach ungestörter Naherholung gilt unser Hauptaugenmerk“, so Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) hinsichtlich des ausgearbeiteten Konzepts, welches morgen, am 7. Februar, vorgestellt wird.

Volksgarten wirke sich auf südliche Landstraße aus

Auch Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) sieht in den Umfrageergebnissen die im Gemeinderat gestellten Forderungen der ÖVP zur Volksgarten-Thematik eine Bestätigung: „Die Daten zum Volksgarten bestätigen, dass dringender Handlungsbedarf bezüglich der Sicherheits- und Sauberkeitssituation besteht.“ Die Situation im Volksgarten sei auch einer der Gründe, warum bei der südlichen Landstraße als Einkaufsmeile größere Probleme bestehen. „Es gilt jetzt keine Zeit mehr zu verlieren. Die Befragung hat eindeutig gezeigt, dass akuter Handlungsbedarf im Volksgarten besteht. Maßnahmen wie die Neusituierung der Bänke müssen jetzt zeitnah passieren. Geben wir den Linzern ihren Volksgarten zurück!“, so Hajart.


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