Linz: Zahl der Sozialhilfebezieher gestiegen, weniger Aktivpass-Nutzer
LINZ. Die Zahl der Sozialhilfebezieher in Linz ist im vierten Quartal 2024 um rund 22 Prozent angestiegen. Das spiegelt die gestiegenen Lebenskosten wider, gleichzeitig ist die Zahl der Aktivpass-Nutzer leicht zurückgegangen.
Linz verzeichnet im vierten Quartal 2024 einen Anstieg der Sozialhilfebezieher und damit auch der Ausgaben für Sozialhilfe. Mehr Bezieher gab es in allen Bevölkerungsgruppen, unabhängig von Herkunft, Familienform oder Beschäftigungsstatus. Insgesamt erhielten im vierten Quartal des vergangenen Jahres 2.191 Personen Sozialhilfe (im selben Zeitraum 2023 waren es noch 1.798 Personen).
Gestiegene Kosten machen Linzern zu schaffen
Gründe dafür sieht Sozialreferentin Karin Hörzing (SP) in den gestiegenen Wohn- und Energiekosten, Preissteigerungen und unsicheren Beschäftigungsverhältnissen. Wirtschaftliche Unsicherheiten in einzelnen Branchen führen derzeit zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen, was sich direkt auf die Zahl der Sozialhilfebezieher auswirke. Hier sind geringqualifizierte Arbeitnehmer besonders betroffen.
„Die aktuellen Zahlen verdeutlichen, dass die wirtschaftliche Lage für viele Linzerinnen und Linzer eine echte Herausforderung darstellt.“, so Hörzing.
Weniger Aktivpass-Nutzer
Leicht zurückgegangen ist hingegen die Nachfrage nach dem Linzer Aktivpass: mit der Karte erhalten Linzer mit geringem Einkommen Vergünstigungen. So erhält man mit Aktivpass beispielsweise eine Monatskarte der Linz AG Linien für aktuell 16,70 Euro, Internet- und Handyvergünstigungen sowie vergünstigte Eintritte in die städtischen Museen, ins Hallenbad und mehr. Aktuell sind fast 26.000 Aktivpässe vergeben (ein Minus von 927 Inhabern gegenüber dem Vorjahr), die Einkommensgrenze liegt im laufenden Jahr bei 1.601 Netto pro Person und Monat.
Sozialleistung wird besonders stark von Frauen genutzt
Mehr als 73 Prozent der Aktivpass-Nutzenden sind Frauen, besonders betroffen sind Pensionistinnen und Bezieherinnen von Arbeitslosengeld, Notstandshilfe und Mindestsicherung. Die größte Nutzergruppe bilden die unselbstständig Erwerbstätigen, mit Blick auf die Altersstruktur nutzen besonders junge Menschen die Sozialleistung. Mehr als die Hälfte der Aktivpass-Inhaber haben die österreichische Staatsbürgerschaft, rund 12 Prozent entfallen auf EU-Staatsbürger, die restlichen 36,4 Prozent auf das sonstige Ausland. Die Daten zeigen auch: je länger eine Person in Linz wohnt, desto eher wird das Angebot genutzt.
Der Aktivpass kann unter folgenden Voraussetzungen beantragt werden:
vollendetes 18. Lebensjahr, Hauptwohnsitz in Linz, monatliches Netto-Einkommen unter 1.601 Euro
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