Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

LinzPlus fordert: "Stadtlimousinen" abschaffen

Anna Fessler, 29.04.2025 15:08

LINZ. Eine Anfrage durch LinzPlus-Gemeinderat Lorenz Potocnik ergab, dass der Fuhrpark für die Stadtregierung 1,74 Millionen Euro an Kosten verursacht (2021-2024). Potocnik sieht das als Verschwendung und fordert eine Abschaffung.

LinzPlus ortet Einsparpotential bei den Linzer Dienstautos inklusive Chauffeur für die Mitglieder der Stadtregierung. (Foto: Volker Weihbold)

Der Stadtregierung in Linz steht ein Fuhrpark inklusive Chauffeure zur Verfügung. LinzPlus-Gemeinderat Lorenz Potocnik nennt das „Stadtlimousinen“ und wollte im letzten Gemeinderat genau wissen, was das seit dem Jahr 2021 kostet.

Das kostet der Fuhrpark

Insgesamt kommen mehr als 1,7 Millionen Euro heraus, davon sind 332.298 Euro Sachkosten inklusive Investitionen für die Jahre 2021 bis 2024. Investition kann etwa den Ankauf eines neuen Fahrzeuges bedeuten, das war zum Beispiel vergangenes Jahr nach einem Totalschaden erforderlich. Vier Chauffeure sind bei der Stadt Linz fix angestellt, hinzu kommt ein Ersatzfahrer. An Personalkosten fielen in den vergangenen vier Jahren (Überstunden mitgerechnet) mehr als 1,4 Millionen Euro an.

LinzPlus fordert Umstieg auf Öffis, Taxis oder aufs Rad

Potocnik meint dazu: „Überall fehlt das Geld, viel zu oft werden wichtige Projekte wegen Spardrucks nicht umgesetzt. Für mich sind diese Luxuslimousinen echte Verschwendung und richtiger schlechter Stil, den Linz nicht verdient hat. Statt Vorbild zu sein und so weit wie möglich mit Bus, Bim, TIM und Rad unterwegs zu sein, wird die Stadtregierung zur Klimahauptstadt chauffiert.“ LinzPlus fordere daher einen Umstieg auf Öffix, Taxis oder Fahrräder.

Wer die Fahrzeuge plus Chauffeur wann nutzt, wird allerdings nicht aufgezeichnet. Fakt ist: in den vergangenen Jahren wurden die Fahrzeuge in Summe mehr als 41.000 Stunden genutzt und dabei rund 439.000 Kilometer zurückgelegt. Das Politiker sich zu Terminen chauffieren lassen, ist nichts außergewöhnliches. Dass dies auch anders geht, hat NATO-Generalsekretär Mark Rutte während seiner Zeit als niederländischer Premierminister bewiesen, als er regelmäßig mit dem Fahrrad ins Büro pendelte.

Bereits 2015 witterte der damalige FPÖ-Stadtrat Detlef Wimmer in dieser Hinsicht Einsparpotential. Als Gegenargumente wurden unter anderem angeführt, dass die Politiker diese Fahrten für Telefonate oder zum Durchlesen von Unterlagen nutzen würden und es keine gute Idee sei, bei einem 18-stündigen Arbeitstag das Auto selbst zu steuern.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden