Die Grand Garage in der Linzer Tabakfabrik feierte sechsten Geburtstag
LINZ. Seit sechs Jahren schon gibt es die Grand Garage in der Linzer Tabakfabrik. Was 2019 als Oberösterreichs größte Werkstatt gestartet ist, etabliert sich gerade als MakerSpace mit Bildungswerkstatt. Auf 2.000 Quadratmetern Technik wird gebaut, gelötet und 3D-gedruckt – und von Jugendlichen an der Zukunft gefeilt.
„Die Grand Garage ist seit sechs Jahren der Ort, an dem Ideen direkt umgesetzt werden. Ein Möglichkeitsraum, der Bildung und Praxis verbindet“, so Christine Kloss-Comploj vom Leitungsteam der Grand Garage. Seit die TGW Future Wings die vollständige Eigentümerschaft übernommen hat, wird dieser Weg mit noch mehr Klarheit fortgesetzt: Junge Menschen sollen sich kreativ austoben und mit technischem Know-how ihre Zukunft mutig und aktiv gestalten.
Lernen, um die Welt zu verändern
Die Bildungsangebote für Schüler und Lehrlinge sind keine trockenen Theorie-Workshops. Ob bei 3D-Druck, Lasercutting, Robotik oder Elektronik – es geht immer darum, Fähigkeiten zu erwerben und eine innere Haltung zu entwickeln. Empathie, kritisches Denken und Teamfähigkeit stehen genauso auf dem Programm.
„Unsere Trainer bringen zum Beispiel Fachwissen aus Flugzeugmechanik, Robotik oder Maschinenbau mit und haben zusätzliche Schulungen in den Bereichen nachhaltiger und innerer Entwicklung absolviert“, so Kloss-Comploj.
Bei den angeleiteten Workshops wird einerseits Wissen vermittelt, andererseits werden gezielt Kompetenzen gefördert. Was das konkret heißt? Manchmal ist ein Fehler in der Konstruktion für einen 3D-Druck kein Fehler, sondern der Beginn einer neuen Idee. Und wer sich einmal beim Lasercutting vertan hat, weiß: Fehler gehören dazu.
„Herausforderungen sind keine Mauern, sondern Startpunkte“
„Wer zu uns kommt, soll spüren, dass Herausforderungen keine Mauern sind, sondern Startpunkte“, sagt Philipp Walther, technischer Leiter der Grand Garage. Dieser Startpunkt ist in den meisten Fällen der MakerSpace – ein Raum zum Experimentieren mit modernster Ausstattung und niederschwelligen Einschulungen.
„In der Grand Garage geht es immer um Selbstwirksamkeit. Und um die Erkenntnis, dass ein paar Werkzeuge, eine gute Idee und der Wille, etwas zu bewegen, oft ausreichen“, sagt Kloss-Comploj.
Mit diesem Mindset wurde beispielsweise das Lebensretter-T-Shirt Airmate entwickelt, das Kinder vor dem Ertrinken retten kann.
Zahlreiche Partner
Die Grand Garage ist dabei nicht alleine unterwegs. Starke Partner – von der Stadt Linz und der JKU über die FH Hagenberg bis hin zu großen Unternehmen wie Borealis, Erema oder Wacker Neuson begleiten den Weg. Gleichzeitig öffnen sich die Türen auch für Initiativen wie die Cyberducks, die Speed Cubers, Otelo, Toastmasters, TEDx oder das CoderDojo.
„Du kannst etwas bewegen“
„Mir ist es ein echtes Herzensanliegen, mit der Grand Garage einen Ort zu schaffen, an dem junge Menschen Selbstwirksamkeit erleben. Ich will, dass sie spüren: Du kannst was bewegen. Wir geben ihnen nicht nur Werkzeuge in die Hand – wir glauben an sie. Und genau das macht den Unterschied“, ist Christine Comploj überzeugt. Jeder ist willkommen.
Die Grand Garage in Zahlen (Geschäftsjahr 2023/24)
- 450 durchgeführte Workshops
- 2.893 Workshop-Teilnehmende
- 26 Mitarbeiter
- 40 Maschinen
- 11.000 Maschinenstunden
- 571 Member im MakerSpace
- 14,26 Kilometer verdrucktes 3D-Drucker-Filamet
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