Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

"Das Vorhaben jemals Schriftsteller zu werden, setzte ich mit der Eroberung eines Landes gleich"

Ariane Zeilinger, 05.03.2018 09:51

LUNZ/SEE. Wolkenjagd lautet der Titel von Philipp Hagers jüngsten Romanes. Tips sprach mit dem Schriftsteller aus Lunz über seine Berufung und seine Freude am Schreiben.

Schriftsteller Philipp Hager
Schriftsteller Philipp Hager

„Meine Bücher sind bislang autobiographisch“, erzählt Philipp Hager, der in den vergangenen 13 Jahren zehn Bücher, darunter vier Romane, veröffentlichte. „Die Arbeit an Wolkenjagd hat ungefähr zwei Jahre gedauert“, ergänzt Hager, der neben seinen Romanen auch Kurzprosa veröffentlicht. „Im Laufe der Zeit hat sich mit der Erfahrung natürlich auch die Tonlage der Erzählstimme geändert“, resümiert Hager über die Veränderungen, die zwischen seiner ersten und zehnten Veröffentlichung liegen.

„Die Vorstellung daran, oder besser gesagt das Vorhaben Schriftsteller zu werden, setzte ich in etwa damit gleich einen Adelstitel zu erhalten oder König eines Land zu werden.“ (Philipp Hager)

Bereits in seiner Kindheit las der Schriftsteller gerne, wobei sich seine damaligen Lieblingsbücher um Helden drehten – ein späteres Werk, welches er rückblickend als inspirierend empfand ist John Irvings „Das Hotel New Hampshire“.

Von Quellen zur Wolkenjagd

Der ursprüngliche Arbeitstitel des aktuellen Werkes lautete Quellen. Inhaltlich dreht sich der Roman um die Zeit, die Hager selbst zwischen seinem 20. und 23. Geburtstag erlebte. „Dazwischen springe ich natürlich auch etwas in meine Kindheit und Jugend zurück. Aber der Roman endet eben mit Erzählungen bis zu meinem 23. Geburstag, beziehungsweise sogar etwas darüber hinaus“, verrät Hager, der aus seiner jetzigen Perspektive autobiographisch, aber nicht chronologisch, über seine Vergangenheit erzählt.

Thematisch geht es um die Zeit, in der er noch vorhatte, Profikämpfer zu werden. Sportarten wie Thaiboxen, ringen und Boxen übte Hager damals noch in Wiener Vereinen aus. „Leute mit denen ich trainierte, kämpfen heute im Profibereich“, erzählt Hager, für den sich damals eine entscheidende Frage stellte.

Schreiben oder Kämpfen

„Ich setzte mich mit dem Schreiben und dem Kämpfen auseinander. Jedoch merkte ich ab einem gewissen Zeitpunkt, dass ich mich auf eines der beiden Dinge fokussieren musste und eine Entscheidung zu treffen war“, erzählt der Schriftsteller. „Ich habe in meinem Leben bislang so viel erlebt, verschiedenste Leute kennengelernt und Stoff für Bücher sammeln können – all diese Erfahrungen gehören mir, und darüber schreibe und werde ich schreiben“, erzählt Hager und spannt dabei den Bogen zu Chuck Palahniuk. Der Autor des Romanes Fight Club gibt Schriftstellern nämlich die Empfehlung unter 30 hinauszugehen, zu leben und Erfahrungen zu sammeln, sich Neuem zu stellen und seine Persönlichkeit auszubilden.

Ich habe das Gefühl mit meiner Arbeit noch ganz am Anfang zu stehen – Ich freue mich auf die nächsten Bücher und alles, was noch kommt. (Philipp Hager)

Auf die Frage, welches Buch er zuletzt las antwortet Philipp Hager abschließend: „Ich habe viele Bücher, die ich nicht fertig gelesen habe. Wenn mich ein Autor bereichert, lese ich nahezu alles von ihm. Inspiriert haben mich Henry Miller und Louis-Ferdinand Céline. Aber um die Frage zu beantworten:, habe ich Daniel Kehlmanns Roman Tyll zuletzt gelesen.“

Lesung

Samstag, 7. April beim Literaturfest

in Purgstall

Buchvorstellung Wolkenjagd

Donnerstag, 17. Mai

in der Buchhandlung Widhalm, Scheibbs


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden