Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Mauerkirchner Bäcker „Adi“ Sailer ist seit 25 Jahren „Big in Japan“

Alexander Kobler, 31.12.2019 07:55

FUKUOKA/MAUERKIRCHEN. Er ist Bäcker und Konditor aus Leidenschaft, der gebürtige Mauerkirchner Adolf „Adi“ Sailer. Seit mittlerweile 25 Jahren betreibt er seinen Laden aber nicht etwa im beschaulichen Innviertel, sondern in der japanischen Millionen-Metropole Fukuoka und das mehr als erfolgreich. Vor kurzem kam auch noch eine Franchise-Filiale in Südkorea hinzu und ans Kürzertreten denkt der 56-Jährige auch noch lange nicht.

„Adi“ Sailer beschäftigt in Japan mittlerweile rund 85 Angestellte. Fotos: Privat
  1 / 3   „Adi“ Sailer beschäftigt in Japan mittlerweile rund 85 Angestellte. Fotos: Privat

Es war der Dezember 1984, als es Adolf „Adi“ Sailer aus Mauerkirchen als 20-Jährigen nach dem Bundesheer erstmals ins Ausland zog. Ursprünglich sollte es nach Kanada gehen, als das aus verschiedenen Gründen aber nicht klappte, zog es ihn auf Anraten seines Vaters, der damals den Bäckerei-Familienbetrieb in Mauerkirchen führte, als Konditor nach Japan. Es war der Beginn von Sailers Liebesbeziehung zu Asien und seiner Erfolgsgeschichte in Fernost. Nachdem er für seine Meister- und Konditorprüfung nochmals kurzzeitig nach Österreich zurückkehrte, lebt und arbeitet der 56-Jährige mittlerweile seit 1989 in Japan.

Seit 1994 selbstständig in Japan

Im Jahr 1994 machte er sich dann in der Millionen-Metropole Fukuoka erfolgreich selbstständig und beschäftigt heute, 25 Jahre später, rund 85 Angestellte. „Ich schätze hier vor allem den Umgang untereinander, die Freundlichkeit der Menschen und die Kultur“, meint „Adi“ Sailer zu seiner Liebe und Begeisterung für seine zweite Heimat Japan. Auch wenn es in Asien weniger Hürden und Auflagen für die Selbstständigkeit gäbe, so muss sich Sailer doch stets gegen eine große Konkurrenz auf dem Bäckerei- und Konditormarkt erwehren, unter anderem aus Frankreich. „Was hier wichtig ist und zählt, ist vor allem die Qualität und der Umgang mit den Menschen und Angestellten muss passen, sonst hast du hier langfristig keinen Erfolg“, erklärt Sailer. Was die Japaner aus dem Sortiment des Mauerkirchners am liebsten mögen sind Semmeln, Laugengebäck, Apfelstrudel oder etwa zur Weihnachtszeit auch Stollen. Es sind vor allem die Raritäten, die die Konkurrenz in Japan nicht hat.Sailer sagt selbst über sich, dass er viele asiatische Tugenden wie Zurückhaltung und eine gewisse diplomatische Art in sich hat und deshalb auch vom Charakter her sehr gut nach Japan passt. „Man muss Visionen haben, aber auch seine Freude am Beruf aufrechterhalten“, meint der 56-Jährige zu seinem Erfolgsrezept, mit dem er nun schon seit 25 Jahren den japanischen Markt mit Bäckereiprodukten aus Österreich versorgt.

Neue Filiale in Südkorea

Erst vor kurzem öffnete in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul eine neue Sailer-Filiale nach dem Franchise-Prinzip, die „Adi“ Sailer in beratender Funktion unterstützen wird. Weitere Filialen neben seinem Laden in Fukuoka hat der 56-Jährige derzeit nicht geplant, er will aber in den nächsten Jahren seine Filiale noch weiter vergrößern und den Bäckerei- und Konditoreibereich räumlich trennen.

Heimatbesuche nur selten

In seine österreichische Heimat nach Mauerkirchen kommt Sailer derzeit nur einmal im Jahr für rund drei Wochen. „Da schätze ich dann aber vor allem die Kulinarik und esse gerne mal wieder einen Schweinsbraten, eine Leberknödelsuppe oder ein Schnitzel. Auch die ruhige Atmosphäre in Mauerkirchen tut mir dann immer gut und ich verbringe die Zeit mit alten Schulkameraden“, erzählt Sailer. In Japan lebt Sailer mit seiner zweiten Frau, hat fünf Kinder und sieben Enkel. Später kann er sich auch mal wieder längere Aufenthalte in Österreich vorstellen, rund zehn Jahre will er aber noch weitermachen, bevor er seine erfolgreichen Geschäfte in Japan an seine Kinder übergeben will.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden