Sommerspiele Melk: Erfolgreiche Premiere von „Bartholomäusnacht
In diesem Jahr steht die Uraufführung der „Bartholomäusnacht“ auf dem Programm der Sommerspiele Melk. Dabei wird anlässlich 500 Jahre Reformation das historische Ereignis aus dem 16. Jahrhundert neu aufbereitet. Die Premiere fand vor fast ausverkauftem Haus statt – das Ensemble rund um den künstlerischen Leiter Alexander Hauer wurde mit Dauerapplaus belohnt.
Paris 1572: Die prunkvolle Hochzeit der katholischen Marguerite de Valois mit dem protestantischen König Heinrich von Navarra wird ausgerichtet, um beide Kirchen zu versöhnen. Doch das Fest wird zur Falle, die Verehelichung zur Bluthochzeit – in der „Bartholomäusnacht“ werden in einem Massaker Tausende niedergemetzelt. Aus der Tragödie keimt schließlich die Hoffnung auf ein friedliches Miteinander und die Vision eines respektvollen Zusammenlebens. Die „Bartholomäusnacht“ als Blick in die Abgründe und Hoffnungen der Seele – stark, spannungsgeladen, utopisch.
Starke Bilder, große Charaktere und visionäre Ideen
Typisch für Melk ist vor allem die immer neue, zeitgemäße Annährung an die gewählten Themen, die erreicht wird durch die Vergabe von Auftragswerken und Uraufführungen. „Es freut mich sehr, dass wir immer wieder herausragende, österreichische Autoren von internationaler Reputation für unseren Festivalort begeistern können – so konnten wir eine literarische Schärfung und Einmaligkeit entwickeln“, sagt der künstlerische Leiter der Sommerspiele Melk Alexander Hauer. In diesem Jahr konnte als Autor Stephan Lack gewonnen werden.
Bühnenbild aus 9000 Plastikflaschen
Für Bühnenbildner Daniel Sommergruber stand schon zu Beginn des kreativen Schaffensprozesses eines fest: das Material, das für das Bühnenbild verwendet werden soll, muss die Dekadenz dieser Zeit widerspiegeln. Und was könnte dies besser als Plastikflaschen? Somit wurden rund 9000 PET-Flaschen organisiert, die in einer Gemeinschaftsaktion von Freunden der Festspiele Melk eingedreht wurden. Zugleich symbolisieren die Flaschen die Unausrottbarkeit von Konflikten.
Haute Couture
Die Kostüme von Julia Klug und Nina Holzapfel führen Elemente der Renaissance in Haute Couture über. Auch sie spiegeln das Aufeinanderprallen von Dekadenz und Puritanismus wider – die Katholiken mit Edelsteinen geschmückt wie eine Monstranz, während die Hugenotten schlicht und schmucklos präsentiert werden.
Chor & Statisterie „Bühne frei“
Neu bei den Sommerspielen Melk sind zudem Chor und Statisterie, die aus einem Theaterworkshop des Kulturvermittlungsprogrammes „Kunstdünger“ der Wachau Kultur Melk hervorgegangen sind. Seit April wurden in wöchentlich stattfindenden Einheiten der bewusste Einsatz von Körper und Stimme sowie unterschiedliche Schauspielmethoden für das Spiel auf einer großen Theaterbühne geprobt.
Bartholomäusnacht noch bis 5. August zu sehen
Die diesjährigen Sommerspiele in der Wachauarena Melk laufen noch bis 5. August. Karten sind unter http://www.wachaukulturmelk.at erhältlich.
Programm 2018 steht bereits fest
Programme und Autoren für das nächste Jahr stehen bereits fest: Luzifer von Star-Autor Bernhard Aichner; die Musikrevue „Hells Bells“ stammt wie schon heuer von Andy Hallwaxx.
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