Melk. Nach über einem Jahr Bauzeit eröffneten Rene Reinmüller und Mario Sassmann den renovierten Rathauskeller am Melker Rathausplatz.
Seit 1669 befindet sich in den Gemäuern des Rathauskellers eine Gastschänke. Das Gasthaus “mit einem gulden Hirschen“ von damals ist heute das älteste Gasthaus in Privatbesitz in Melk. Besitzer Martin Herbst hat beim Umbau seines Elternhauses nichts dem Zufall überlassen. Mit Baumeister Andreas Schnabl und Innenausstatter Lorenz aus Leiben wurde das historische Gebäude mit viel Liebe zum Detail zu einem modernen Gastbetrieb umgebaut. Das historische Kreuzgewölbe wurde mit der später errichteten Bausubstanz zu einem großen, lichten Raum vereint. „Das Gewölbe, in dem wir jetzt stehen, ist allerdings nicht hunderte Jahre alt, sondern nur drei Monate“, erklärte Martin Herbst bei der Eröffnung. Stolz ist Herbst auf eine Entdeckung im Obergeschoß: Dort fand er eine Deckengravour von Andre Huber aus dem Jahr 1583. Betreiben werden den Gasthof Rene Reinmüller und Mario Sassmann. Seit 2011 führen die beiden Unternehmer das In-Lokal Kalmuck. Mit Moderator Alexander Hauer sprach Rene Reinmüller über die gemeinsame Familiengeschichte: „Unsere gemeinsame Oma hatte das Wirtshaus Spielleutner in Albrechtsberg. Bei Mario reicht die Wirtetradition noch eine Generation weiter zurück - seine Urgroßeltern waren Wirte in Mauer. Wir sind eine Wirtedynastie!“ Die Küche ist laut Rene Reinmüller österreichisch ausgerichtet: „Wir sind ein klassisches Wirtshaus - mit Schnitzerl, Beuscherl, Tafelspitz oder Blunzn auf der Speisekarte - am Sonntag gibt´s ofenfrischen Schweinsbraten. Wir wollen die österreichische Küche kochen.“ Den Segen für das neue Lokal spendete Pater Rupert vom Stift Melk. 40 Jahre lang war er Pfarrer in Lassee im Marchfeld ehe er sich mit 75 im Vorjahr in die Pension im Stift Melk zurückzog. Erfahrung im Gastgewerbe hat auch er - Pater Rupert ist als Gastwirtssohn in Kapelln aufgewachsen. Mit den besten Wünschen für die Zukunft stellten sich unter anderem Bürgermeister Thomas Widrich und Wirtschaftskammer-Bezirksstellenleiter Andreas Nunzer ein. Bürgermeister Widrich überreichte ein Stadtbuch mit der Geschichte des historischen Gebäudes.
Geöffnet ist der Rathauskeller täglich von 10 bis 23 Uhr. Dienstag ist Ruhetag. „Außer von Ostern bis zum Kolomanikirtag - da haben wir durchgehend geöffnet“, so Rene Reinmüller.
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