Kriminalstatistik: Weniger Straftaten, höhere Aufklärungsrate
NÖ. In Niederösterreich sank 2018 die Zahl der erstatteten Anzeigen im Vergleich zum Vorjahr. Die Eigentumsdelikte sind rückläufig, die Zahl der Anzeigen wegen Straftaten im Internet ist hingegen gestiegen. Somit bleibt die Internetkriminalität weiterhin eine große kriminalpolizeiliche Herausforderung. Das zeigen die aktuellen Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik.
2018 bearbeitete die Polizei in Niederösterreich insgesamt 67.122 Anzeigen, davon 5.346 Versuche. Das bedeutet im Vergleich zum Jahr 2017 einen Rückgang von 6,1 Prozent beziehungsweise ein Minus von 4.330 in absoluten Anzeigenzahlen. Die Aufklärungsquote konnte um 2,8 Prozentpunkte gesteigert werden und liegt mit 53,6 Prozent über dem österreichweiten Durchschnitt. Insgesamt wurden 43.097 Tatverdächtige ausgeforscht, im Vergleich zu 2017 ist das ein Plus von 8,9 Prozent.
Leichter Anstieg bei der Gewaltkriminalität
8.948 Gewaltdelikte wurden 2018 in Niederösterreich zur Anzeige gebracht. Das entspricht einem Anstieg von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In 763 Fällen der angezeigten Straftaten blieb es beim Versuch. Die Aufklärungsquote lag bei 87,4 Prozent und ist im Vergleich zu 2017 um 0,8 Prozentpunkte gesunken.
In 3.298 Fällen gab es keine Beziehung zwischen Täter und Opfer, in 3.086 Fällen gab es ein Bekanntschaftsverhältnis und in 2.899 Fällen eine familiäre Beziehung, in 552 Fällen lediglich eine Zufallsbekanntschaft. Insgesamt wurden 10.676 Menschen Opfer von angezeigten Gewalttaten (2017: 10.190, + 4,8 Prozent).
Weniger Eigentumsdelikte
Es wurden 2018 in Niederösterreich 23.659 Anzeigen wegen Eigentumsdelikten erstattet, das waren um neun Prozent weniger als im Jahr davor. In 3.056 Fällen blieb es beim Versuch. Die Aufklärungsquote konnte um 3,3 Prozentpunkte gesteigert werden und lag bei 26,1 Prozent.
Kriminalität verlagert sich ins Internet
Die angezeigten Fälle von Internetkriminalität stiegen um 6,5 Prozent, die Aufklärungsquote liegt bei 36,4 Prozent. Obstl Michael Renghofer BA des Landeskriminalamtes Niederösterreich dazu: „Vorwiegend Betrugshandlungen und erpresserische Massenmails bestimmen diese Kriminalitätsform. Die Polizei setzt hier verstärkt auf Präventionsarbeit über Gefahren im Internet, weshalb viele Tathandlungen lediglich versucht blieben. Ermittlungen gestalten sich hingegen schwierig und erfordern internationale polizeiliche Zusammenarbeit sowie eine permanente Weiterentwicklung im technischen und personellen Bereich.“
Anzeigen bei Suchtmittelkriminalität gesunken
2018 wurden in Niederösterreich 5.082 Anzeigen wegen Suchtmittelkriminalität (357 Verbrechen, 4.725 Vergehen) erstattet, das bedeutet einen Rückgang von 7,9 Prozent. Die Aufklärungsquote lag bei 95,8 Prozent.
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