Innovative Ideen für eine flexible Kinderbetreuung in der Region
MOLLN. Eine Betreuung der Kinder außerhalb der Kindergarten- und Schulzeiten ist für Eltern oft eine Herausforderung. Besonders, wenn Vater und Mutter berufstätig und auch Verwandte nicht verfügbar sind. Tips sprach mit Elterncoach Agnes Brandl, selbst Mutter von vier Kindern, über neue außerinstitutionelle Formen der Kinderbetreuung.
Eltern kennen diese Situation sehr gut: Ein Termin am Wochenende oder am Abend steht an und die Oma oder die Tante passen auf die Kinder auf. Für Eltern, die zugezogen sind und keine Verwandten in greifbarer Nähe haben, ist das jedoch nicht ganz so einfach. In solch einer Situation war auch Agnes Brandl aus Molln, die vor 14 Jahren aus dem Mühlviertel hergezogen ist.
„Viele fragen mich, wie ich das mit vier Kindern geschafft habe“
„Es geht oft nur um eine Stunde, in der jemand auf die Kinder aufpassen muss. Mein Mann und ich sind berufstätig und haben keine Verwandten hier. Viele fragen mich heute, wie ich das mit vier Kindern geschafft habe“, so die Mutter, die damals als Referentin auch viele Wochenend- und Abendtermine hatte. „In den elf Jahren habe ich immer jemanden für meine Kinder gefunden. Man muss kreativ denken und kommunikativ sein, dann findet man Wege“, so Brandl, die weiß, dass den Eltern jedoch oft die Ideen fehlen. Genau in diesem Punkt will Agnes Brandl ansetzen: „Für mich als Mutter und Kindergärtnerin sind die Wege klar. Ich habe auch selbst babygesittet.“
Rechtzeitig Bedarf kundtun
In erster Linie sei es wichtig, rechtzeitig an die Kinderbetreuung zu denken. „Es ist wichtig, dass die Eltern rechtzeitig einen Bedarf an einer Betreuung in Randzeiten in der Kinderbetreuungseinrichtung kundtun“, so Brandl: „Ein institutionelles Angebot für eine stundenweise Betreuung gibt es jedoch nicht. Das muss man sich selber suchen.“
Den Stein ins Rollen bringen
Wie bekommt man also ein Kindermädchen? Agnes Brandl rät dazu, sich umzuhören, dabei sind neue Medien wie Facebook und WhatsApp gute Netzwerke. Oft haben Eltern mit gleichaltrigen Kindern, Nachbarn, engagierte Pensionisten oder Jugendliche von der Jungschar oder den Pfadfindern Zeit und Interesse für die Betreuung der Kinder. Man muss nur den Stein ins Rollen bringen und jemanden fragen. „Das ist eine einfache Möglichkeit und nicht nur eine Erleichterung für die Eltern, sondern auch eine gegenseitige Bereicherung der Kinder und Betreuungspersonen“, so Brandl.
Kinder geben Rückmeldung
Die vierfache Mutter hat dabei keine Bedenken, jemand Fremdes ihre Kinder anzuvertrauen. „Beim ersten Mal bin ich immer dabei. Dann sehe ich, ob sich die Kinder wohlfühlen. Sie geben auch selbst eine Rückmeldung. Wenn es nicht passt, braucht man ja nicht mehr anrufen“, meint die 44-Jährige. Für die Betreuung revanchiert sie sich dann individuell.
Ideen weitergeben
Seit einem Jahr ist Agnes Brandl im Bereich Coaching, darunter Elterncoaching, und Supervision selbständig. Sie hält auch pädagogische Vorträge. Tips startet gemeinsam mit der Expertin die Serie „Kinderbetreuungs-Tipps“. Eltern erhalten ab nächster Woche Ideen für flexible, innovative, außerinstitutionelle Kinderbetreuung in der Region. „Viele Frauen sind froh, wenn sie sehen, wie Kinderbetreuung funktionieren kann“, freut sich Brandl bereits darauf, ihre Erfahrungen weiterzugeben.
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