Wenn ein Drittel aller Lebensmittel im Müll landet: Essen verwenden statt verschwenden
BEZIRK FREISTADT. Im zweiten Teil der Infoserie „Unser Essen – (k)eine Klimasünde?“, gemeinsam mit dem Energiebezirk Freistadt (EBF), geht es um die Verschwendung von genießbaren Lebensmitteln.
Lebensmittelverluste und Lebensmittelabfälle entstehen in der landwirtschaftlichen Produktion, in der Lebensmittelindustrie und -verarbeitung, beim Handel, im sogenannten Außer-Haus-Konsum (z.B. Kantine oder Gasthaus) und im privaten Haushalt.
Eine Studie, die im Jahr 2011 von der Welternährungsorganisation durchgeführt wurde, geht davon aus, dass rund ein Drittel aller Lebensmittel, die für den menschlichen Verzehr vorgesehen sind, jährlich weggeworfen werden. Das entspricht 1,3 Milliarden Tonnen pro Jahr weltweit.
173 Kilo verschwendete Lebensmittel pro Kopf und Jahr in der EU
In der EU fallen pro Person geschätzt 173 Kilogramm Lebensmittelverluste und -abfälle an. Umgerechnet auf Österreich können damit 143 Sattelschlepper täglich vollbeladen werden. 53 Prozent der weggeworfenen Lebensmittel gehen dabei auf das Konto der privaten Haushalte.
Ein Drittel der Lebensmittel wird umsonst produziert
Neben den sozial bedenklichen Aspekten der Lebensmittelverschwendung sind auch die ökologischen Folgen verheerend. In Österreich wird etwa ein Viertel des ökologischen Fußabdrucks durch die Ernährung verursacht. Ein Drittel der Lebensmittel wird umsonst produziert Beinahe ein Drittel der weltweiten Landwirtschaftsfläche nehmen Lebensmittel ein, die es nie in den Magen eines Menschen schaffen. Diese Fläche entspricht der doppelten Fläche Australiens. Der Wasserverbrauch dieser vergeblich bewässerten Flächen entspricht pro Jahr dem dreifachen Volumen des Genfer Sees, häufig in Gegenden, die ohnehin an Wassermangel leiden.
Lebensmittel bewusst einkaufen und verwerten
Fehlende Einkaufsplanung, falsche Lagerung, zu viel kochen und übertriebene Vorsicht bei Mindesthaltbarkeitsdaten sind die Hauptgründe, warum in Haushalten so viel weggeworfen wird. Es gilt daher, dies zu vermeiden, indem Lebensmittel bewusst eingekauft und zeitgerecht verwertet werden. Regionale Bauernmärkte und Foodcoops bieten die beste Möglichkeit, bewusst qualitativ hochwertige Lebensmittel zu kaufen.
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