Coworking-Space Neumarkt feiert sein dreijähriges Bestehen
NEUMARKT. Sein dreijähriges Bestehen feiert der erste „Coworking-Space“ im Mühlviertel. Die dynamisch wachsende Neumarkter Bürogemeinschaft zeigt, dass die Idee des gemeinschaftlichen Arbeitens nicht nur in den Großstädten erfolgreich ist.
Die Neumarkter Räumlichkeiten sind zwar kleiner dimensioniert als so mancher städtische „Coworking-Space“, die Grundidee der gemeinsamen Raumnutzung von Selbständigen, Ein-Personen-Unternehmen und „Teleworkern“ aus unterschiedlichen Bereichen spiegelt sich aber auch in Neumarkt wider. Neben der Kostenersparnis ergeben sich durch die unterschiedlichen Talente zahlreiche Synergien sowie Möglichkeiten der Kooperation und des Austauschs.
Offenes Arbeitsambiente
Das Gründungsteam rund um die Prozessbegleiterin Bettina Hellein und den Werbegrafiker Markus Barth, der als zweites Standbein seine Landschaftsgärtnerei betreibt, ist nach wie vor aktiv. Kulturschaffende und Kreative haben sich von Beginn an im offenen Arbeitsambiente wohlgefühlt: Mit dabei sind der Filmemacher und Fotograf Loucaz Steinherr, der Kulturverein RamlWirt und der Architekt Thomas Arnfelser.
Pädagogin und Schulentwicklungsberaterin Katrin Steinherr und der Photovoltaik-Entwickler Reinhold Richtsfeld leben beide in Neumarkt, sie nutzen den „Co-Wo“ für ihre pendelfreien Tage. Mit 25 Kilometer die weiteste Anreise nimmt die Unternehmensberaterin Sylvia Steininger aus Windhaag bei Freistadt auf sich, die ihre Firma im Vorjahr gegründet hat.
Flexible Nutzung
Die Nutzung schaut ganz unterschiedlich aus und reicht vom eigenen Vollzeit-Arbeitsplatz zur Teilzeit-Tischnutzung hin zum sogenannten Flexi-Firmensitz. Auch Schnupperpässe und Testmonate werden angeboten, wenn die Nutzung nur vorübergehend gewünscht ist. Wer möchte, kann den kleinen Besprechungsraum mit Teeküche kostengünstig stunden- oder tageweise buchen.
Neue Arbeitswelt
„Wir freuen uns über Interessentinnen und neue Nutzer, noch haben wir Kapazität“, meint Reinhold Richtsfeld, der im April als neuer Obmann des Betreibervereins gewählt wurde. Er selbst hat erst im Jänner seinen Lebensmittelpunkt nach Neumarkt verlegt und dabei den „Coworking-Space“ für sich entdeckt.
„Es freut mich, dass unser Coworking-Verein gerade in der Krise aufblüht und wir unsere Mitglieder im Home-Office besonders gut unterstützen konnten“, ist Richtsfeld voller Elan. „Ganz generell findet gerade ein Umdenken statt. Viele Menschen arbeiten lieber lokal und sparen damit Geld und Zeit für das oft nervenaufreibende Pendeln. Aufgrund der Erfahrungen der letzten Wochen sind jetzt auch die Firmen viel eher bereit für Telearbeitstage.“
Abgrenzung von Beruf- und Privatleben
Viele Menschen empfinden die fehlende Abgrenzung von Beruf- und Privatleben als Belastung. Der familiäre „Coworking-Space“ im Ortszentrum von Neumarkt stellt Raum zur Verfügung, wenn die eigenen vier Wände zum Arbeiten zu klein werden.
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