FC Barcelona Femeni: Das aktuell formstärkste Fußball-Team Europas

Manuel Tonezzer Gastautor Manuel Tonezzer, 22.04.2023 11:00 Uhr

Blickt man auf die formstärksten Fußball-Vereine Europas, führt wohl kein Weg am FC Barcelona Femeni vorbei. Mit 75 Punkten aus 25 Spielen dominiert die Elf von Jonatan Giraldez die spanische Liga nach Belieben – und greift in der Champions League nach dem zweiten Titel der Vereinsgeschichte. Tips wirft einen Blick auf die Statistiken des Teams, nimmt die wichtigsten Spielerinnen unter die Lupe und beleuchtet, wie sich der FC Barcelona in der Champions League schlägt.

Wohl kaum ein europäisches Team dominiert die eigene Liga in dem Ausmaß wie der FC Barcelona Femeni die „Liga F“. Der achte spanische Meistertitel in der Geschichte des Vereins scheint so gut wie gesichert, auf Verfolger Real Madrid Femenino haben die Katalaninnen bereits 13 Punkte Vorsprung. 

Die Dominanz in Zahlen

Schon allein ein Blick auf die Statistiken genügt, um die Überlegenheit des FC Barcelona Femeni zum Ausdruck zu bringen. Die 2002 gegründete Frauenmannschaft des FC Barcelona gewann in der bisherigen Saison jedes ihrer 25 Ligaspiele, entschied beide Duelle gegen den Konkurrenten aus Madrid für sich und weist im Gesamten ein Torverhältnis von 105-5 auf. Dabei resultierten 84 der 105 geschossenen Tore aus dem Spiel heraus, lediglich dreimal trafen die Katalaninnen vom Punkt. Im Durchschnitt erzielt Barcelona 4,2 Tore pro Spiel und kassiert dabei lediglich 0,2 Gegentore. Dabei weist die Elf von Trainer Jonatan Giraldez einen durchschnittlichen Ballbesitzwert von 70 Prozent auf, spielt 528,4 genaue Pässe pro Spiel und kreierte insgesamt 91 Großchancen. In fast jeder bedeutenden Statistik belegt das Team den ersten Platz, in sämtlichen Ligaspielen kassierte man nie mehr als einen Gegentreffer.

Das Team als Schlüssel zum Erfolg

Ausschlaggebend für den Erfolg ist neben Trainer Giraldez wohl das gesamte Team. Das klingt nun erst einmal recht plakativ, wird jedoch mit einem Blick auf den ligaweiten Vergleich ersichtlicher. Denn während der Verein die Mannschaftsstatistiken allesamt dominiert, ist dies bei den Statistiken der Spielerinnen weniger oft der Fall. Mit Asisat Oshoala befindet sich nämlich trotz der enormen Torausbeute nur eine Spielerin des FC Barcelonas unter den zehn erfolgreichsten Torschützinnen der Liga. Die Nigerianerin liegt dabei mit 19 Treffern „lediglich“ auf dem zweiten Platz, die nächsterfolgreichen Akteurinnen des FC Barcelonas sind Salma Paralluelo und Claudia Pina mit jeweils 10 Toren. Insgesamt stellt der Tabellenführer neun Spielerinnen mit über fünf Toren und sieben Akteurinnen mit über fünf Torvorlagen – so viele wie kein anderer Verein.

Die Weltfußballerin fehlt

In der Passstatistik befinden sich hingegen sieben Spielerinnen unter den ersten zehn, mit 79,8 Pässen pro 90 Minuten sowie einer Passquote von 90,8 Prozent ist die Spanierin Mapi Leon hier führend. Damit dient sie als Symbol für die enorme Passstärke und Spielweise der Mannschaft, die wohl hauptverantwortlich für den Erfolg ist. Namentlich erwähnt werden muss auch noch Torhüterin Sandra Panos, die bereits zwölf Spiele ohne Gegentor hinter sich brachte und eine Quote an abgewehrten Schüsse von 77,8 Prozent aufweist. Bemerkbar ist zudem auch, dass mit Alexia Putellas die zweimalige Weltfußballerin der Katalaninnen momentan an einem Kreuzbandriss laboriert und damit für die gesamte bisherige Saison ausfiel. Ob sie für den Saison-Endspurt noch fit wird, ist fraglich.

Die Leistungen in der Champions League

Wirft man nun einen Blick auf die Leistungen in der Champions League wird schnell klar, dass auch diese mehr als positiv ausfallen – wenn auch nicht ganz so dominant wie in der Liga. So beendete das Team die Gruppenphase zwar mit 15 Punkten auf dem ersten Platz, ist dabei allerdings punktegleich mit dem FC Bayern München. Gegen den deutschen Klub gab es auch die erste und bislang einzige Niederlage der Saison, in München musste sich der FC Barcelona mit 1:3 geschlagen geben. Die restlichen fünf Partien wurden jedoch allesamt gewonnen, das Torverhältnis fällt mit 29-6 doch recht hoch aus. Zum Vergleich: Jenes des punktegleichen Tabellenzweiten aus Deutschland beträgt 14-7. Die erste KO-Runde bestritt Barcelona gegen AS Rom, gegen den man nach einem 1:0-Sieg in Italien und einem 5:1-Erfolg im Rückspiel souverän ins Halbfinale einzog. Dort wartet am heutigen Samstag mit dem FC Chelsea ein hochkarätiger Gegner, das Team aus London eliminierte zuletzt Vorjahressieger Olympique Lyon und gilt für die Katalaninnen damit als echter Härtetest.

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