Joaquin – Eine Ikone verlässt die Fußball-Bühne

Manuel Tonezzer Gastautor Manuel Tonezzer, 21.04.2023 18:30 Uhr

Mit dem spanischen Offensivspieler Joaquin verkündete eine Ikone des spanischen Fußballs sein bevorstehendes Karriereende. Ein Rückblick auf die beeindruckende Laufbahn des 41-Jährigen, der in dieser Saison noch einen Liga-Rekord brechen könnte.

Am 3. September 2000 feierte Joaquin sein Profidebüt für Betis Sevilla, die damals noch in der zweithöchsten Spielklasse Spaniens vertreten waren. Heute ist er Kapitän, Pokalsieger und Rekordspieler des Vereins. Am Mittwoch verkündete der Spanier sein bevorstehendes Karriereende und leitete damit das Ende einer erfolgreichen Fußball-Laufbahn ein.

Die Anfänge

Durch seinen Onkel, der ihm ein Probetraining für eine Jugendmannschaft organisierte, kam Joaquin im Jahr 1999 einst zu Betis Sevilla, jenem Verein, für den Joaquin die meisten Spiele absolvieren sollte. Nach einem Jahr bei der zweiten Mannschaft empfahl er sich schnell für die Profiabteilung, insbesondere seine Schnelligkeit sowie seine Qualitäten im Dribbling zeichneten ihn schon damals aus. Am 3. September 2000 debütierte er gegen den SD Compostela in der Profi-Mannschaft, seine Premiere in „LaLiga“, der höchsten Spielklasse Spaniens, feierte er nach dem Wiederaufstieg des andalusischen Klubs am 26. August 2001. 

Rekordspieler und Pokalheld

Es folgten 478 weitere Einsätze für Betis Sevilla, in denen er insgesamt 65 Tore erzielte und 45 Treffer vorbereitete. Joaquin ist mit großem Abstand Rekordspieler der „Beticos“, mit dem Verein gewann er zudem zweimal den spanischen Pokal: Im Jahr 2005 und – insgesamt 6.160 Tage später - im Jahr 2022. Mit dem Pokalsieg avancierte Joaquin allerdings nicht nur zum ältesten Spieler des Wettbewerbs, sondern auch zum ersten Spieler in der mehr als 110-jährigen Vereinsgeschichte, der zwei Titel mit Betis Sevilla gewinnen konnte.

Nationalspieler und WM-Fahrer

Dass Joaquin als wohl größter Spieler der Klubgeschichte seine Karriere beenden wird, war allerdings nicht immer absehbar. In der Spielzeit 2006/07 wechselte der Spanier für 25 Millionen zum FC Valencia, für den er weitere 158 Ligaspiele absolvierte. Durch seine Leistungen bei Betis Sevilla und dem FC Valencia empfahl sich Joaquin auch für das spanische Nationalteam, im Jahr 2002 feierte er in einem Freundschaftsspiel gegen Portugal sein Debüt. Es folgten 52 weitere Einsätze für Spanien und Teilnahmen an den Weltmeisterschaften in Japan (2002) und Deutschland (2006) sowie an der Europameisterschaft in Portugal (2004).

Rückkehr über Umwege

Das Trikot Valencias trug Joaquin fünf Jahre lang, über die Stationen FC Malaga (2011-2013) sowie AC Florenz (2013-2015), Joaquins einzige Auslandsstation, sollte es ihn jedoch  am letzten Tag des Sommertransferfensters im Jahr 2015 für eine Ablöse von 1,5 Millionen Euro in die Heimat zurückziehen. Betis Sevilla sollte er anschließend nicht mehr verlassen, bis heute blieb er dem Verein treu – auch wenn der 41-Jährige mittlerweile vermehrt als Joker zum Zug kommt. 798 Spielminuten stand Joaquin in dieser Saison insgesamt auf dem Feld, zu 15 LaLiga-Einsätze gesellen sich noch sieben Spiele in der Europa League hinzu. 

Mit inzwischen 615 Einsätzen im spanischen Oberhaus ist Joaquin der Feldspieler mit den meisten Partien in der Liga-Historie, einzig der ehemalige Torhüter Andoni Zubizarreta liegt mit 622 Spielen noch vor ihm. Sollte Joaquin in den neun verbleibenden Partien acht Mal zum Einsatz kommen, könnte er den Rekord noch übertrumpfen – und seine beachtliche Karriere krönen.

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