Baumkraxler in Aktion: Zapfenernte für die Wälder von morgen
ÖSTERREICH. In den letzten Wochen waren die Baumsteiger der Österreichischen Bundesforste (ÖBf) im Dauereinsatz: In den Wäldern Niederösterreichs, Salzburgs, Tirols und der Steiermark sammelten sie rund drei Tonnen Tannen- und Zirbenzapfen. Diese Ernte ist entscheidend, denn die Zapfen liefern das Saatgut für die nächste Waldgeneration.
Die Ernte der Tannenzapfen ist ein echtes Abenteuer: Baumkletterer erklimmen mit Seil und Kletterausrüstung bis zu 40 Meter hohe Baumriesen, um die Zapfen per Hand zu pflücken. Diese anspruchsvolle Arbeit findet nur in zertifizierten Beständen statt, um die beste Qualität des Saatguts zu garantieren.
Vom Baum zum Jungbaum: Der Weg des Saatguts
Nach der Ernte gelangen die Zapfen in die „Samenbank“ der Bundesforste in Arndorf bei Krems. In der dortigen Saatgutaufbereitungsanlage, der Klenge, werden die Samen gewonnen und zu Jungpflanzen herangezogen. Nach drei bis vier Jahren können diese Jungbäume in den Wald gepflanzt werden. „Aus einem Kilo Samen entstehen bis zu 2.000 neue Bäume“, erklärt ein Experte.
Regionale Anpassung für starke Wälder
Obwohl die ÖBf auf natürliche Waldverjüngung setzen, ist nach Schadereignissen eine gezielte Aufforstung unerlässlich. Dabei kommt es auf die regionale Herkunft des Saatguts an, denn Bäume, die vor Ort gewachsen sind, haben sich optimal an die lokalen Bedingungen angepasst. „Eine Tanne aus Niederösterreich unterscheidet sich stark von einer aus Tirol – genetisch und im Wachstumsverhalten“, so der Fachmann.
Die Tanne: Ein Baum für den Klimawandel
Im Wald der Zukunft spielt die Tanne eine bedeutende Rolle: Dank ihrer tiefen Wurzeln kann sie auch in trockenen Perioden Wasser und Nährstoffe aufnehmen, was sie widerstandsfähiger macht als andere Nadelbäume. So wird die Tanne langfristig eine Schlüsselrolle in den klimafitten Wäldern der Bundesforste einnehmen.
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