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Vogelgrippe auf dem Vormarsch in Österreich: Geflügelwirtschaft schlägt Alarm und fordert strikte Schutzmaßnahmen

Tips Logo Thomas Leitner, 31.10.2024 16:00

NIEDERÖSTERREICH. Die Vogelgrippe erfasst Österreichs Geflügelwirtschaft mit voller Wucht: Erstmals trifft das Virus einen großen Legehennenbetrieb – das Risiko wächst. Während Wildvögel die tödliche Krankheit weiterverbreiten, steigt der Infektionsdruck auf Haus- und Wirtschaftsgeflügel dramatisch an. Die Geflügelwirtschaft fordert jetzt konsequente Maßnahmen: Stallpflicht und strenge Kontrollen, bevor der Schaden wächst.

Hühner im Stall (Foto: stock.adobe.com/Harlekin-Graphics)
Hühner im Stall (Foto: stock.adobe.com/Harlekin-Graphics)

Die Vogelgrippe breitet sich derzeit verstärkt in Österreich aus und hat erstmals auch in einem großen Legehennenbetrieb im Bezirk Amstetten zugeschlagen. Während das Virus bislang vor allem bei Wildvögeln nachgewiesen wurde, sind nun auch Haus- und Wirtschaftsgeflügel vermehrt betroffen. Diese Entwicklung bereitet der österreichischen Geflügelwirtschaft Sorge, da die Infektion für Geflügel äußerst ansteckend ist und rasch zum Tod führt.

Die Tiere des Betriebs im Bezirk Amstetten müssen zum Schutz vor einer weiteren Übertragung getötet werden. Rund um den Betrieb wurde eine Schutzzone im Umkreis von drei Kilometern und eine Überwachungszone von zehn Kilometern eingerichtet. In den Wochen davor wurde das Virus bereits in einem Geflügelbetrieb in Oberösterreich und bei Wildvögeln in mehreren Regionen Österreichs nachgewiesen. Eine Übertragung durch Lebensmittel auf den Menschen kann ausgeschlossen werden.

Forderung nach Stallpflicht und verstärkten Schutzmaßnahmen 

Um Tierleid und wirtschaftliche Schäden zu vermeiden, appelliert die Geflügelwirtschaft Österreich an die Behörden, eine vorübergehende Stallpflicht für Geflügel in Niederösterreich und Oberösterreich einzuführen. Die bisherigen Biosicherheitsmaßnahmen in den betroffenen Betrieben haben sich als wirksam erwiesen und zeigen, dass das Tierseuchenschutzsystem in Österreich gut funktioniert. Dennoch sind erhöhte Vorsichtsmaßnahmen notwendig, da sich das Virus durch Wildvögel europaweit rasant ausbreitet.

Erste Erfolge bei Impfstoffen 

Wissenschaftler haben bereits einen vielversprechenden Impfstoff entwickelt, der in Frankreich getestet wird. Dieser könnte langfristig dazu beitragen, die Ausbreitung der Vogelgrippe einzudämmen. Bis dahin setzen österreichische Geflügelhalter auf strenge Hygiene- und Schutzmaßnahmen, die in Zusammenarbeit mit Veterinären und der Tierseuchenbehörde überwacht werden.

Versorgungslage und Sicherheit für Verbraucher 

Trotz der aktuellen Ausbrüche bleibt die Versorgung mit heimischen Eiern und Geflügelfleisch gesichert. Es besteht keine Gefahr für den Menschen, da die Vogelgrippe über Eier und Fleisch nicht übertragen werden kann. Dennoch wurden Eier aus dem betroffenen Betrieb vorsorglich entsorgt, um das Risiko einer Ausbreitung zu minimieren.

Die Vogelgrippe bleibt eine Herausforderung für die Geflügelwirtschaft in Österreich und Europa. Mit gezielten Schutzmaßnahmen und der guten Zusammenarbeit zwischen Behörden und Geflügelhaltern soll die Verbreitung des Virus jedoch erfolgreich eingedämmt werden.


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