Weststrecke wird gesperrt: Was Bahnreisende jetzt wissen müssen – Ersatzverkehr, Umleitungen und Tipps

Die Weststrecke, Österreichs wichtigste Bahnverbindung zwischen Wien und St. Pölten, muss erneut gesperrt werden. Nach den schweren Hochwasserschäden im Herbst 2024 stehen von 12. Mai bis 5. Juni 2025 umfassende Reparaturen an. Während dieser Zeit werden Provisorien rückgebaut und beschädigte Streckenabschnitte endgültig instandgesetzt. Die ÖBB versuchen, die Einschränkungen für Fahrgäste so gering wie möglich zu halten, dennoch sind umfangreiche Änderungen im Fahrplan unvermeidlich.

Auswirkungen auf Fern- und Nahverkehr

Im Fernverkehr werden alle Züge zwischen Wien und St. Pölten über die alte Weststrecke durch den Wienerwald umgeleitet. Fahrgäste müssen etwa 30 Minuten längere Reisezeiten einplanen, der Halt in Tullnerfeld entfällt vorübergehend. Die Railjets verkehren weiterhin direkt von Wien Hauptbahnhof zum Flughafen Wien, jedoch kommt es zu geänderten Abfahrts- und Ankunftszeiten. Direktverbindungen von Graz zum Flughafen Wien werden in dieser Zeit unterbrochen; ein Umstieg in Wien ist notwendig.

Auch im Nahverkehr sind spürbare Veränderungen zu erwarten. Besonders auf den Linien S40, REX4, REX41 und REX51 wird die Sitzplatzkapazität erhöht. Trotz allem wird die eingeschränkte Streckenkapazität den Pendlerverkehr belasten, vor allem westlich von Wien.

Schienenersatzverkehr und Farbleitsystem 

Für den Nahverkehr setzen die ÖBB auf ein ausgeklügeltes Schienenersatzverkehrssystem. Busse verkehren auf vier Hauptlinien, gekennzeichnet durch ein Farbsystem: Blau, Grün, Rot und Gelb. Damit soll den Fahrgästen die Orientierung erleichtert werden. Während auf einigen Linien ein umfassender Ersatzverkehr geboten wird, können für andere Verbindungen wie die S80 oder Teile der S50 leider keine Busse organisiert werden.

Gültige ÖBB-Tickets auch bei Wiener Linien

Als Ausgleich können Fahrgäste auf das Netz der Wiener Linien ausweichen. Gültige ÖBB-Tickets werden auf den U-Bahn-Linien U3, U4 und U6 sowie auf ausgewählten Straßenbahnlinien anerkannt. Besonders zwischen Wien Hütteldorf, Westbahnhof und Meidling bieten die Wiener Linien Alternativen, um die wichtigsten Verkehrsknotenpunkte weiterhin schnell zu erreichen.