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Mallorca platzt aus allen Nähten: Was der Touristenansturm 2025 für Urlauber und Einheimische bedeutet

Tips Logo Thomas Leitner, 05.06.2025 12:17

MALLORCA/SPANIEN. Die Sonneninsel Mallorca erlebt 2025 einen Besucherrekord – doch die Insel wehrt sich: Warum Touristenmassen, Proteste und steigende Preise das Urlaubsparadies verändern.

So leer ist es an der Playa de Palma nur selten - und wenn dann nur in den Morgenstunden. (Foto: Tom Leitner)

Die Sonneninsel Mallorca steht in diesem Jahr vor einer Rekordsaison: Bereits jetzt sind viele Flüge ausgebucht, und Hoteliers sowie Gastronomen rechnen mit einer neuen Höchstzahl an Gästen. Laut offiziellen Prognosen könnten die Balearen 2025 erstmals die Marke von 20 Millionen Touristen überschreiten – allein auf Mallorca werden rund 13,5 Millionen Besucher erwartet, davon über fünf Millionen aus Deutschland. Die Partyhochburgen wie Bierkönig und Megapark am Ballermann sind bereits seit Saisonbeginn Ende April wieder Magneten für Urlauber.

Überfüllte Strände, volle Straßen – und spürbare Folgen für die Einheimischen

Die Infrastruktur der Insel gerät angesichts dieser Massen an ihre Grenzen: Strände und Straßen sind überfüllt, die Lebensqualität der Einheimischen leidet spürbar. Die Folgen des Massentourismus sind vielfältig: steigende Mieten, Wohnungsknappheit, Lärm, Staus und eine zunehmende Umweltbelastung. Besonders problematisch ist der Boom von Ferienwohnungen, der den Wohnraum für die lokale Bevölkerung weiter verknappt und die Preise in die Höhe treibt.

Wachsende Proteste und gesellschaftlicher Widerstand

Der Unmut auf Mallorca wächst: Immer mehr Einheimische fühlen sich von der Tourismuspolitik im Stich gelassen. Bereits im März 2025 forderten mehrere Organisationen in einem offenen Brief: „Kommt nicht hierher!“ Für den 15. Juni ist eine große Demonstration in Palma angekündigt, zu der sich über 60 Organisationen zusammengeschlossen haben. Ihr Ziel: ein Zeichen gegen die aus ihrer Sicht außer Kontrolle geratene Touristifizierung der Insel zu setzen.

Wirtschaftlicher Boom – aber nicht für alle

Obwohl die Touristen jährlich über 22 Milliarden Euro auf den Balearen ausgeben, kommt dieses Geld längst nicht bei allen an. Jeder fünfte Bewohner gilt als armutsgefährdet. Viele arbeiten im Niedriglohnsektor Tourismus und können sich das Leben auf ihrer eigenen Insel kaum noch leisten. Die Politik reagiert mit strengeren Regeln, höheren Touristenabgaben und mehr Sicherheitsmaßnahmen – doch viele Einheimische bezweifeln, dass das reicht, um die Probleme zu lösen.


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