Krokodil-Alarm am Bodensee: Feuerwehr Konstanz fischt Plastik-Attrappe aus der Schmugglerbucht

Freitag, der 13., begann in Konstanz mit einem Adrenalinstoß: Gegen acht Uhr meldeten Spaziergänger der Leitstelle, in einem abgetrennten Tümpel an der Schmugglerbucht schwimme ein Krokodil. Binnen Minuten legten sich die Sirenen übers Seeufer, Feuerwehrboote starteten, Polizisten sperrten den beliebten Uferweg.

Vor Ort bot sich den Einsatzkräften ein bizarrer Anblick. Aus dem dunklen Wasser ragte tatsächlich ein schuppiger Kopf mit glasigem Blick, Zähnen wie Rasierklingen und unbeweglich lauernder Ruhe.

„Wir haben erst mal große Augen gemacht“, erzählt Feuerwehr-Sprecher Fabian Daltoe rückblickend. Unter strengem Sicherheitsabstand kletterten Taucher ins Wasser, Netze und Seile griffbereit – bereit für das Reptil, das es am Bodensee eigentlich gar nicht geben dürfte. 

Der Puls sank erst, als ein beherzter Griff ans Nackenleder verriet: Das vermeintliche Reptil bestand aus robustem Kunststoff. Lebensecht bemalt, mit Blei beschwert und an einem Stein vertäut, war die Attrappe das perfekte Social-Media-Bait. Noch am selben Vormittag meldete sich der mutmaßliche Besitzer bei der Polizei, um seinen Scherzartikel abzuholen. Ob ihm die Rechnung für den Großeinsatz ins Haus flattert, ließ die Behörde offen. 

Kurios: Schon 2021 sorgte ein Stoffkroko namens „Felix“ in derselben Bucht für Aufsehen. Offenbar hat das Bodenseeufer eine Schwäche für exotische Badegäste – und für Geschichten, die genauso viral gehen wie ein Selfie vorm „Seemonster“.

Die Feuerwehr nimmt“s mit Humor: „Katze aus dem Baum war gestern – heute fischen wir Krokodile“, lacht Daltoe.