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Gluthölle „Kamel“: Rekordhitze, Wasserkrise und 50 Grad in Italien

Tips Logo Thomas Leitner, 21.07.2025 22:57

ITALIEN. Italien steuert auf eine Wetterkatastrophe zu: Das Hoch „Kamel“ bringt Rekordhitze, Wassernot und tropische Nächte – auf Sizilien könnten bis zu 50 Grad erreicht werden.

Hitzewelle in Italien (Foto: stock.adobe.com/Barillo_Images)
Hitzewelle in Italien (Foto: stock.adobe.com/Barillo_Images)

Italien steht am Rande einer Katastrophe: Eine verheerende Hitzewelle, benannt nach dem afrikanischen Hochdruckgebiet „Kamel“, droht Teile des Landes in eine Gluthölle zu verwandeln. Temperaturen von bis zu 50 °C auf Sizilien und tropische Nächte ohne jede Abkühlung – begleitet von einer immer dramatischeren Wasserkrise im Süden. Die Hitzewelle stellt Leben, Infrastruktur und Wirtschaft auf eine harte Bewährungsprobe.

Rekordhitze – die Natur explodiert in Flammen

In der Lombardei klettert das Thermometer im Schatten auf bis zu 37 °C, Norditalien wird zu einem brodelnden Ofen ohne Nachtpause – Minima unter 20 °C sind kaum noch zu erwarten, sogenannte „tropische Nächte“. Doch das ist nur der Auftakt: Sizilien steht vor einem historischen Hitzerekord. Meteorologen warnen, dass bis zu 50 °C erreicht werden könnten – die bislang höchste Messung in Europa lag bei 48,8 °C im Sommer 2021 bei Floridia nahe Syrakus. Besonders im Landesinneren zwischen Catania und Syrakus fehlt die kühlende Meeresbrise.

Wasserkrise: Wenn das letzte Reservoir versiegt

Schon jetzt befinden sich Stauseen und Grundwasservorräte auf dramatisch niedrigem Niveau. Der Ancipa-Damm etwa – einst Lebensader für Troina – ist nahezu ausgetrocknet, Rationierungen sind Alltag geworden. Experten machen dafür zugleich den Klimawandel verantwortlich: Laut World Weather Attribution wird die Dauer‑, Hitze‑ und Trockenphase auf Sizilien und Sardinien durch menschgemachte Klimaerwärmung um rund 50 Prozent wahrscheinlicher.

Ohne erfrischende Sommergewitter steigt das Wüstenrisiko, werden Felder zu Staub und monatelang ausbleibender Regen zur neuen Normalität.

Mensch am Limit – Arbeitsausfälle, Tote

Die soziale Ordnung kommt ins Wanken: Öffentliche Hitzewarnstufen, Ausgangssperren für Bau- und Landwirtschaftsarbeiter zwischen 12:30 und 16 Uhr, Schul- und Museumsschließungen sind nur einige Reaktionen auf das Gluthandeln der Natur. Doch die Maßnahmen kommen spät: Die ersten Opfer sind bereits zu beklagen – Hitzeausschläge bedrohen sowohl körperliche Gesundheit als auch Leben. Notrufaufkommen steigt landesweit an.


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