Zeitlimit im Lokal: Strenge Regeln in Spaniens Touristen-Hotspots
SPANIEN. In einigen Cafés und Bars in Spanien zählt nicht nur der Genuss, sondern auch die Zeit. Immer mehr Betreiber setzen auf strenge Aufenthaltslimits oder verlangen Aufpreise, wenn Gäste länger bleiben.
Vor allem in touristisch stark frequentierten Städten wie Barcelona wird der Aufenthalt am Tisch zur kalkulierten Kostensache.
Preis abhängig von Verweildauer
Einige Lokale führen ein gestaffeltes Preissystem ein: Der erste Preis gilt für eine kurze Verweildauer, danach steigt der Betrag spürbar an. Wer beispielsweise länger als eine halbe Stunde bleibt, zahlt für denselben Kaffee deutlich mehr. Ziel dieser Praxis ist es, die Rotation der Gäste zu erhöhen und Wartezeiten für neue Gäste zu verkürzen.
Klare Zeitlimits auf Schildern
Manche Betriebe verzichten auf Preisstaffelungen und setzen direkt auf feste Maximalzeiten pro Bestellung. Gut sichtbare Hinweisschilder nennen konkrete Minutenangaben – etwa 20 Minuten für einen Kaffee oder 40 Minuten für ein Sandwich. Gäste erfahren so schon vor der Bestellung, wie lange sie den Tisch nutzen dürfen.
Rechtliche Lage
Berichten zufolge stuft die Verbraucherschutzbehörde in Katalonien diese Maßnahmen als zulässig ein, sofern sie deutlich und rechtzeitig kommuniziert werden. Das Hausrecht erlaubt es Gastronomen, solche Bedingungen festzulegen. Werden die Vorgaben jedoch nicht transparent gemacht, können sie rechtlich angreifbar sein.
Gespaltene Meinungen
Die Praxis spaltet auf Social Media die Meinungen. Während einige die effizientere Nutzung der Plätze begrüßen, empfinden andere dies als Angriff auf die traditionelle spanische Café-Kultur. Sicher ist: Wer 2025 bei den Hotspot-Lokalen entspannt Kaffee trinken möchte, sollte die Uhr im Blick behalten – oder mehr bezahlen.