27 Jahre unschuldig im Gefängnis: Mann (54) ist endlich frei
Verena Beneder, LL.B.,
05.09.2025 12:24
USA. Fast drei Jahrzehnte verbrachte Bryan Hooper Sr. aus Minnesota hinter Gittern, verurteilt für den Mord an einer 77-jährigen Frau. Nun wurde seine Verurteilung aufgehoben.
Ausschlaggebend für die Freilassung war ein Geständnis der damaligen Hauptzeugin, die Jahre später zugab, die Tat selbst begangen zu haben.
Der Fall von 1998
1998 befand eine Jury Hooper für schuldig, Ann Prazniak ermordet zu haben. Das Urteil basierte vor allem auf den Aussagen mehrerer Zeugen, insbesondere einer zentralen Belastungszeugin, deren Aussagen entscheidend für die Verurteilung waren.
Hauptzeugin gesteht Mord
Die Hauptzeugin schrieb kürzlich aus einem Gefängnis in Georgia einen handschriftlichen Brief, in dem sie einräumte, den Mord selbst begangen zu haben. Sie gestand, Hooper fälschlich belastet zu haben, nachdem sie unter Druck gesetzt worden war und im Gegenzug eine mildere Strafe erhalten hatte. Auch weitere Zeugen widerriefen ihre Aussagen.
Aufhebung des Urteils
Die neuen Erkenntnisse führten dazu, dass die Staatsanwaltschaft die Aufhebung der Verurteilung beantragte. Eine Richterin bestätigte, dass das ursprüngliche Urteil ohne die falschen Zeugenaussagen kaum zustande gekommen wäre. Hooper wurde daraufhin aus der Justizvollzugsanstalt Stillwater entlassen.
Wiedersehen nach 27 Jahren
Nach seiner Freilassung konnte Hooper seine Familie erstmals seit 27 Jahren wiedersehen. Er plant, in der Region der Twin Cities zu bleiben und dort ein neues Leben aufzubauen.
Offene Ermittlungen
Der Mord an Ann Prazniak bleibt weiterhin ungelöst. Die Polizei in Minneapolis hat die Ermittlungen wieder aufgenommen. Die Frau, die den Mord gestanden hat, sitzt derzeit noch wegen anderer Delikte im Gefängnis und wird voraussichtlich in einigen Jahren entlassen. Ob sie erneut angeklagt wird, ist bisher unklar.